Unterhaching – Pünktlich zur deutschen Nationalhymne reißt der Himmel über Unterhaching auf und die Sonne zeigt sich. Während die letzten Töne verklingen, fokussieren sich die Munich Ravens auf ihr viertes Heimspiel. Trotz der Niederlage zuletzt in Düsseldorf gehen die Hausherren gegen die Helvetic Guards, deren Stamm-Quarterback fehlt, als Favorit ins Spiel. „Es ist wichtig, dass wir gewinnen, um unsere Play-Off-Chance zu wahren“, so Ravens-Manager Sebastian Stolz.
Dessen sind sich offensichtlich auch die Spieler bewusst. Früh gelingt der erste Touchdown durch Marvin Rutsch – ganz zur Freude der ,,Ravens-Crowd“, dem offiziellen Fanclub der neuen Franchise. Mit ihren selbstgebastelten Trommeln sorgen sie für Stimmung im Sportpark. „Wir haben richtig Spaß und wachsen immer weiter“, sagt Mitglied Yannick.
Das Punktekonto ihres Teams wächst allerdings erst mal nicht. Die Ravens wirken fahrig, sodass die Schweizer zur Pause auf 9:6 verkürzen können. „Das haben wir uns anders vorgestellt, wir wollten früh viel punkten“, kritisiert Linebacker Leon Nieper.
Etwas besser gelaunt ist Niklas Dorsch. Der Profifußballer vom FC Augsburg stattet seiner Heimatstadt einen Besuch ab und outet sich dabei als Football-Fan: „Es ist ein extrem geiler Sport. Wenn man sich die Ochsen und die Stimmung hier anschaut, macht das Lust auf mehr.“
Lust auf mehr macht auch die zweite Halbzeit der Ravens: Wie in Durchgang eins gelingt ein früher Touchdown. Diesmal bleiben die Münchner konzentriert und erhöhen wenige Minuten später durch Markell Castle auf 22:6. Angetrieben von den 4345 Zuschauern, die sich im Schlussviertel an einer La-Ola-Welle und der Kiss-Cam erfreuen, dominieren die Ravens auch den Rest der Partie. Am Ende gewinnen sie mit 35:6. „Die Guards haben es uns in Durchgang eins wirklich schwer gemacht, glücklicherweise konnten wir uns steigern. Außerdem war es furchtbar laut von den Rängen, genau das brauchten wir“, so Offensivspieler Luca Salvo.
Das nächste und vorletzte Heimspiel steigt am 20. August gegen Rhein Fire. „Wir wollen noch mal zwei richtige Football-Feste feiern“, sagt Stolz über die anstehenden Partien. Damit auch im übertragenen Sinne die Sonne scheint.
CLAAS SCHÖNFELD