Wyong – DFB-Kapitänin Alexandra Popp ist ein Sprachrohr des boomenden Frauenfußballs. In ihrer Autobiografie „Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz“ gibt sie nun private Einblicke – unter anderem werden folgende Themen angeschnitten:
Die finanziellen Nöte ihrer Eltern
Popps Mutter und ihr inzwischen gestorbener Vater haben die Fußballerin auf dem langen Weg immer unterstützt. Als Popp einst bei den Juniorinnen des 1. FFC Recklinghausen kickte, mussten ihre verschuldeten Eltern ihre Metzgerei aufgeben und Privatinsolvenz anmelden. Die Fußballerin gibt sogar ihr Fahrtgeld ab, damit die Familie über die Runden kommt, und unterstützt sie finanziell über viele Jahre hinweg.
Der Tod ihres Vaters
Die Monate nach der erfolgreichen EM 2022 in England erlebt Popp angesichts der schweren Krankheit ihres Vaters sehr zwiegespalten. „Es ist die beste Zeit, und es ist die schlimmste Zeit. Im glitzernden Nachgang der Europameisterschaft erlebe ich Momente, von denen ich niemals geträumt habe“, heißt es. „Und immer wieder springt mein Herz in tausend Stücke.“
Ihre Spitznamen
„Und ich? Bin die Puppe. Ich bin zwar das einzige Mädchen im Team, aber es gibt einen Alex, meinen besten Freund und Nachbarn. Also nennen die Jungs mich: Poppi“, erzählt die Olympiasiegerin von 2016. Ihr damaliger Trainer Horst Westermann machte daraus für sich: Puppe. „Heute reagiere ich auf Poppi eher als auf Alex oder Alexandra. Aber es gibt nur einen einzigen Menschen, der Puppe zu mir sagen darf – und das ist Horst.“
Ihr erster Wechsel zu einem Mädchenteam
Nach neun Jahren darf Popp zu ihrer großen Enttäuschung nicht mehr bei den Jungs mitspielen. Ihr laufen Tränen übers Gesicht. „Geh doch zu den Mädels und mach dir selbst ein Bild“, sagt Trainer Horst. „Dann zeigst du es ihnen auf dem Platz.“
Ihre besondere Essensvorliebe
Popps heutige Nationalteamkollegin Svenja Huth wundert sich nach dem Kennenlernen und fragt: „Was wiegst du denn?“ Popp starrt sie mit offenem Mund an. „Ist ja nicht böse gemeint“, so Huth weiter. Almuth Schult sagt kichernd: „Na, du isst halt andauernd Bananen mit Nutella. Das habe ich echt noch nie gesehen..“
Ihre Heimatverbundenheit
Als es in Recklinghausen nicht weitergeht, macht Olympique Lyon ein Angebot. Popp will nicht weg und nennt sich „die gute, alte Heimscheißerin.“ Dann wird es der FCR Duisburg (2008 bis 2012), wo die in Witten geborene Sportlerin ihre internationale Karriere startet.
Ihr erstes Treffen mit ihrem späteren Ehemann Patrick
Bei einem Männerturnier übernimmt Popp die Siegerehrung. „Als ich zurück zum Platz gehe, remple ich mit dem Blick auf meine Pommes fast jemanden an. Ich schaue hoch und sehe den Typen vor mir, der mir eben noch auf dem Platz aufgefallen ist.“ Er grinst sie an: „Coole Jogginghose.“ Sie mustert sein Outfit: „Gleichfalls.“ Später heißt es in dem Buch: „Die Jogginghose und ich schreiben uns schon seit einer Weile.“ dpa