Merle Frohms: War schneller gefragt, als ihr lieb war. Zeigte eine starke Parade gegen die 16 Jahre alte Phair, keine vier Minuten später war sie dann gegen So-hyun Cho beim 0:1 machtlos. Musste sich zwischenzeitlich behandeln lassen. Spielte aber weiter – und musste auf dem Weg zum Debakel noch mehrfach eingreifen. Note: 3
Svenja Huth: Hatte an der ersten Südkorea-Chance entscheidenden Anteil, weil sie den Ball nur halbherzig aus der Gefahrenzone köpfte. Brachte sich aber, als der Schock verdaut war, ins deutsche Offensivspiel ein. Die Flanke vor dem Ausgleich war passgenau, auch Popps Lattentreffer bereitete sie vor. Half alles nicht. Note: 3
Kathrin Hendrich: Sagte vor der Partie noch: „Für uns gibt’s nur alles oder nichts.“ Für sie persönlich ging es mit „nichts“ los. Hob die Abseitsfalle vor dem frühen 0:1 auf, da half reklamieren auch nicht mehr. Es wurde nicht deutlich besser. Note: 4
Marina Hegering: Für die Wolfsburgerin war es die WM-Premiere, sie ersetzte Sara Doorsoun. War beim Gegentor – wie ihre Kolleginnen – nicht zur Stelle, versuchte dann, mit Sicherheitspässen hinten Ruhe reinzubringen. Diagonalpässe nach vorne waren gut gemeint, aber oft zu lang. Note: 4
Chantal Hagel: Gehört noch nicht zu den alten Hasen im Team, die Verunsicherung sah man ihr nach dem Rückstand an. Einige Fehlpässe der 25 Jahre alten Wolfsburgerin. Unauffällig. Note: 5
Lena Oberdorf: Ging aggressiv ins Spiel, tauchte danach aber lange unter. Der Wolfsburgerin gelang wenig, sie verlor ungewöhnlich viele Bälle. Zur Leitfigur – wie von ihr eigentlich erwartet – wurde sie selten. Note: 5
Sara Däbritz: Zeigte in ihrem 100. Länderspiel im Dribbling gute Ansätze, fand aber nicht immer eine Anspielstation. Auch mehrere Schüsse wurden geblockt. Dafür leitete sie den Ausgleich mit einer elegante Drehung im Mittelfeld ein. Note: 4
(ab 64. Lena Lattwein: o.B.)
Jule Brand: Hatte Ideen nach vorne, die jedoch oft zu durchsichtig waren. Ein Opfer der Doppelspitze – es fehlte an Platz und Ideen. Note: 4 (ab 84. Nicole Anyomi: o.B.)
Alexandra Popp: Spürte die Erwartungen einer ganzen Nation als Last auf ihren Schultern. Nahm sich in der 2. Minute ein Herz für einen ersten Warnschuss, war zwischenzeitlich richtig sauer – aber dann voll da: Das 1:1 per Kopf war ihr viertes WM-Tor. Ein fünftes wurde wegen Abseits aberkannt, danach traf sie wahlweise die Latte oder die südkoreanische Torfrau. Note: 3
Klara Bühl: Sorgte für die erste deutsche Chance, verzog aber leicht links. Wurde oft gedoppelt und robust angegangen. Bemüht, aber nicht effizient. Note: 4
(ab 64. Sydney Lohmann: o.B.) Lea Schüller: Sollte nach zwei Joker-Einsätzen Dynamik bringen. Eine schöne Kopfball-Ablage auf Bühl führte zum ersten Angriff. Auch danach ein Aktivposten, mit viel Willen, aber wenig Glück. Symptomatisch: ihre Hacken-Weiterleitung, nach der Popp zwar traf – aber im Abseits stand. Note: 3 HANNA RAIF