Causa Kane: Jetzt wird’s ernst

von Redaktion

Bayern setzten Spurs ein Ultimatum – FCB-Angebot bei über 100 Millionen Euro

PHILIPP KESSLER UND MANUEL BONKE

München – Wochenlang plätscherte der anvisierte Transfer von Tottenham-Stürmer Harry Kane (30) zum FC Bayern dahin. Jetzt wird es so richtig ernst.

Wie die britische Zeitung The Telegraph berichtete, hat der deutsche Fußball-Rekordmeister Spurs-Boss Daniel Levy (69) eine Deadline gesetzt, um das letzte Angebot für den Kapitän der englischen Nationalmannschaft anzunehmen. Diese Frist sollte am gestrigen Freitag um Mitternacht verstreichen (nach Ende der Drucklegung dieser Ausgabe). Dieser Bericht deckt sich mit Informationen unserer Zeitung. In der Münchner Chefetage wird nun von einer schnellen Entscheidung im Transfer-Theater um Kane ausgegangen. Tenor: Es werde akut.

Am vergangenen Montag hatte es eine weitere Verhandlungsrunde in London gegeben. Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen (55) und der Technische Direktor Marco Neppe (37) trafen Levy vor Ort – konnten aber noch keinen Vollzug vermelden. Damals lagen beide Parteien in Sachen Ablöse noch 15 bis 20 Millionen Euro auseinander (tz berichtete). Laut Sky soll der FC Bayern nun eine neue Offerte von etwas mehr als 100 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen abgegeben haben. Die große Frage: Nimmt Levy sie an?

Wie unsere Zeitung erfuhr, soll der streitbare und unberechenbare Spurs-Boss not amused über das vom Rekordmeister gestellte Ultimatum sein. Bayern-intern ist die Rede von einem Drahtseilakt.

Fakt ist: Kane hat den Münchnern bereits vor Wochen sein Ja über einen Wechsel im Sommer gegeben. Eine vorzeitige Verlängerung seines 2024 auslaufenden Vertrags ist für ihn kein Thema. Er will eine Lösung vor Tottenhams Premier-League-Start am 13. August gegen Brentford. Zur Wahrheit gehört auch: Sagt Levy Nein zu Bayerns Wunschtransfer, riskiert er damit, den Stürmer im kommenden Jahr ablösefrei zu verlieren. Paris Saint-Germain hat sich aus dem Kane-Poker zurückgezogen und sich dazu entschieden, eine Verpflichtung von Goncalo Ramos (22) von Benfica Lissabon voranzutreiben. Der Deal mit dem portugiesischen Nationalspieler soll noch in dieser Woche über die Bühne gehen.

Die Bayern-Bosse wiederum sind der Meinung, ein mehr als faires Angebot unterbreitet zu haben. Sollte Levy aber weiterhin stur bleiben, so die Ansicht der Münchner Verantwortlichen, müsse man sich bei der Stürmersuche umorientieren. Ein möglicher Plan B: Dusan Vlahovic (23/Vertrag bis 2026) von Juventus Turin. Bayern-intern heißt es, der wuchtige serbische Stürmer sei ein typischer Spieler für Trainer Thomas Tuchel (49). Zuletzt wurde Vlahovic mit einem Wechsel zum FC Chelsea in Verbindung gebracht.

Neben einem Knipser und einem defensiv denkenden Sechser will Tuchel auch Kyle Walker (33) zum FC Bayern holen. Der Verteidiger von Manchester City hat den Münchnern bereits seine Zusage für einen Wechsel gegeben. Doch auch hier zieht sich die Finalisierung – weil Champions-League-Sieger Manchester City Walker nicht gehen lassen will und ihn davon überzeugen möchte, seinen 2024 auslaufenden Vertrag zu verlängern.

Trainer Pep Guardiola (52): „Wir werden alles tun, um sie zu halten. Kyle und Bernardo (Silva, Anm. d. Red.) zu verlieren, wäre hart. Wir wollen sie behalten, weil sie hier bleiben wollen.“ Es bleibt also spannend im heißen Transfersommer.

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