„Es erfüllt mich mit totalem Stolz“

von Redaktion

Unterhachings neuer Trainer Marc Unterberger über seinen Posten, seine Spielidee und Ziele

Unterhaching – Marc Unterberger (34) hat bei Drittliga-Aufsteiger SpVgg Unterhaching die Cheftrainer-Position von Vorgänger Sandro Wagner übernommen. Vor seiner ersten Saison bei den Profis spricht der langjährige Nachwuchscoach über seine neue Rolle, die Diskussion um seine fehlende Pro-Trainerlizenz und den Auftakt am Samstag in Regensburg.

Herr Unterberger, wie zufrieden sind Sie mit der Saisonvorbereitung?

Grundsätzlich haben wir eine Vorbereitung mit sehr anspruchsvollen Gegnern hinter uns. Mit den Ergebnissen der Spiele sind wir zufrieden. Viel wichtiger war uns am Anfang, der Mannschaft unsere Vorstellungen näherzubringen.

Welche Vorstellungen waren das?

Uns geht es um drei zentrale Themen: die Weiterentwicklung der Spielidee, die kompakte Arbeit gegen den Ball und das Integrieren unserer eigenen Talente in das Mannschaftsgefüge.

Welche Vorgehensweise auf dem Platz schwebt Ihnen bei Ihrer Mannschaft vor?

Wir haben über die letzten Wochen, gemeinsam mit der Mannschaft die bestehende Spielidee weiterentwickelt. Dieser Prozess dauert an.

Sie haben neben den Abgängen nur einen externen Neuzugang geholt. Bereitet dies nicht Sorgen?

Kein Grund zur Sorge! Der Verein gibt den Rahmen vor und in diesem müssen wir uns bewegen. Wir haben den kleinsten Etat der Liga und sind auch nicht bekannt dafür, dass wir jedes Jahr eine große Zahl von externen Spielern holen. Für uns geht es darum, den vorhandenen Rahmen mit Leben zu füllen. Richtig und wichtig war es für uns, uns punktuell zu verstärken. Das haben wir zuletzt gemacht.

Wie sehr hat Sie die Diskussion um Ihre fehlende Trainerlizenz für die 3. Liga in der Vorbereitung auf Ihre Premieren-Saison als Trainer im Profibereich bei einer Erwachsenenmannschaft beeinträchtigt?

Gar nicht. Der Verein und auch ich stehen seit Herbst des vergangenen Jahres diesbezüglich im engen Kontakt mit dem DFB. Von daher war ich nie verunsichert, weil ich stets über das Bescheid wusste, was auf mich zukommen wird.

Welche Bedeutung hat Ihre aktuelle Position für Sie?

Es erfüllt mich mit totalem Stolz. Ich habe in Haching 13 Jahre lang gearbeitet und mich Schritt für Schritt – bis hier hin – entwickelt.

Welche Veränderungen erwarten Sie in Ihrer erstmaligen Zusammenarbeit mit erwachsenen Profis?

Gegenüber der Cheftrainer-Rolle bei den Junioren ändert sich gar nicht so viel. Es geht hier auch um Menschen. Die Ansprache gegenüber erwachsenen Spielern hat sich sicher geändert, die Inhalte sind ähnlich. Es kommt mir jetzt zugute, dass es in Haching von jeher gute Tradition war, Nachwuchstrainer und Cheftrainer eng miteinander zu verzahnen. Davon profitiere ich heute.

Stehen Sie eher für 5:4-Siege als für einen knappen 1:0-Erfolg?

Beides ist mir recht, beides sind ja Siege (lacht). Im Ernst: Am Ende sollten immer die drei Punkte stehen. Das kann in einem Spiel mit fünf Kisten mal genauso funktionieren wie bei einem 1:0. Die Abläufe offensiv und defensiv müssen stimmen.

Aber zu so vielen Toren wie im Vorjahr in der Regionalliga dürfte Ihre Mannschaft eine Liga höher wohl eher nicht mehr kommen, oder?

Klar werden wir nicht in jedem Spiel fünf Tore schießen. Die Defensive ist deshalb unser absolutes Faustpfand. Wir dürfen kein Harakiri spielen und wollen in der Defensive stabil stehen.

Was erwarten Sie zum Saisonstart in Regensburg?

Es erwartet uns ein Zweitliga-Absteiger vor ausverkauftem Haus und wir fahren als Aufsteiger dorthin. Da herrschen bei beiden Vereinen ungleiche Voraussetzungen, was Etat und Saisonziele anbelangt. Für uns geht es um den Klassenerhalt und wir sind der Außenseiter, der für eine Überraschung sorgen möchte.

Interview: Robert M- Frank

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