Hinten glänzt Routinier Vollath, vorne trifft Talent Keller

von Redaktion

Von wegen 1:6: Haching kann in der 3. Liga mithalten und entführt gleich mal einen Punkt aus Regensburg

Regensburg – Die SpVgg Unterhaching ist erfolgreich in die Drittliga-Saison gestartet. Beim hoch favorisierten SSV Jahn Regensburg kamen die Hachinger zu einem verdienten 1:1 (1:1). Die Gastgeber hatten zwar vor 11 081 Zuschauern etwas mehr Torchancen als die leidenschaftlich kämpfenden Hachinger, Mathias Fetsch hatte allerdings Pech, als er in der 50. Minute nur die Latte des Jahn-Tors traf.

Vor dem Anpfiff waren die Rollen klar verteilt. Auf der einen Seite Zweitliga-Absteiger Regensburg mit einem geschätzten Saisonetat von fünf Millionen Euro, dem gegenüber Aufsteiger SpVgg Unterhaching mit einem Etat von 2,5 Millionen Euro. Entsprechend die Erwartungshaltung der Jahn-Fans. „Heut geht’s 6:1 aus für den Jahn, ich spür’s ganz genau“, sagte ein optimistischer Regensburger Fan am Bierstand.

Die Vorfreude auf die neue Saison war riesig – wie die Einsatzfreude der Hachinger Spieler. Schon nach wenigen Sekunden sah Ben Westermeier nach arg rustikaler Zweikampfführung die Gelbe Karte. Die Anfangsphase gehörte den körperlich robusteren Hausherren, die in der 19. Minute durch Christian Viet nicht unverdient in Führung gingen. Neuzugang Raphael Schifferl machte dabei in der Unterhachinger Innenverteidigung keine gute Figur. Hachings am Samstag überragender Torwart Rene Vollath ging sofort auf seinen neuen Mitspieler zu und baute ihn wieder auf. „Er ist neu, muss sich an unsere Spielweise noch gewöhnen. Das ist überhaupt nicht schlimm“, sagte Vollath.

Es dauerte nur fünf Minuten, da gab die SpVgg die passende Antwort. Vollath schlug einen weiten Ball auf Aaron Keller, die Regensburger Hintermannschaft passte nicht auf – schon stand es 1:1. Keller hatte den Ball perfekt angenommen und ließ Jahn-Keeper Felix Gebhardt keine Chance (24.). Der 19-Jährige war neben Benedikt Bauer und Ben Westermeier einer von drei Hachinger Eigengewächsen, die ihr Drittliga-Debüt gaben. „Als der Ball kam, hab ich gar nicht groß nachgedacht“, sagte Keller: „Ich hoffe, es geht so weiter.“

Trainer Marc Unterberger, der vierte Hachinger Debütant im Profifußball an diesem Tag, freute sich mit Keller: „Das Tor war wichtig, um gar nicht erst das Gefühl aufkommen zu lassen, hier groß ins Hintertreffen zu geraten.“

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Regensburg kam immer wieder zu gefährlichen Angriffen, doch Routinier Vollath (33) strahlte eine enorme Ruhe aus und gab der Hachinger Abwehr damit viel Sicherheit.

Mitte der zweiten Halbzeit erreichte das hin- und herwogende Spiel seinen Höhepunkt an Intensität. Josef Welzmüller und Sebastian Maier sahen in der 60. Minute innerhalb weniger Sekunden jeweils Gelb. Haching war nun endgültig in der 3. Liga angekommen und hielt mit aller Kraft dagegen. In der Schlussphase verstärkte der Jahn den Druck dann noch mehr, doch „wir sind nicht nervös geworden“, fand Keller. Und auch Vollath meinte: „Wir sind robust, halten dagegen.“ Wenn sie so weitermachen, dann können die Hachinger in der 3. Liga mithalten. ROBERT GASSER

Artikel 1 von 11