München – Zum Schluss durften auch noch Tarsis Bonga (26) und Tim Kloss (19) ran, der neunte Neuzugang und das größte Talent der aktuellen NLZ-Generation. Eine noble Geste von Maurizio Jacobacci, auch die am Erfolg teilhaben zu lassen, die keine gute Vorbereitung hatten (Bonga) bzw. sich angesichts von zwölf Transfers hinten anstellen müssen (Kloss). 90er-Jahre-Held Thomas Miller (60), vor dem Mannheim-Spiel skeptisch wie die meisten Stadionbesucher, schwärmte nach dem 2:0: „Die Neuen haben ausnahmslos vorbildlichen Einsatz gezeigt, waren super eingestellt vom Trainer. Das ist Jacobaccis Handschrift, ganz klar. Der zieht seinen Stil durch, legt Wert auf Fitness und Einstellung, ein bisschen wie der Werner (Lorant) damals.“
Hängen bleiben vom ersten Saisonauftritt: Manfred Starkes Schusskunst, Leroy Kwadwos Diagonalbälle, Morris Schröters Dynamik, Kaan Kurts Eifer und das feine Zuspiel von Julian Guttau vor Fynn Lakenmachers Tor zum 2:0, das den Endstand markierte. Von den 18 Spielern, die die Löwen verlassen haben, sprach keiner am Samstag. Vergessen sind sie trotzdem nicht – obwohl die meisten ein Wochenende zum Vergessen erlebten.
Tom Kretzschmar: Endlich ist er Stammkeeper, fügte sich bei Südwest-Regionalligist Homburg aber mit einem „krassen Fehler“ ein, wie die Schwäbische Zeitung notierte: Bei einem Ausflug aus dem Tor schoss Kretzschmar Aalens Diakité an – von dessen Fuß prallte der Ball 35 Meter ins verlassene Tor. Ein Treffer der Marke „Kacktor des Monats“. Endstand: 1:1.
Marcel Bär: Bei Aues spätem 1:0-Sieg über Ingolstadt (mit Ex-Trainer Michael Köllner) über 90 Minuten auf dem Feld. Aber: Laut kicker fiel er leistungsmäßig ab – Note 4.
Semi Belkahia: Eigentor bei Bielefelds 1:3-Niederlage in Dresden, zudem den Elfmeter vor Kutschkes 0:2 verursacht (Foul an Zimmerschied) – ein gebrauchter Tag für den Innenverteidiger.
Joseph Boyamba: Erster Jokereinsatz für Zweitliga-Aufsteiger Elversberg – er wird ihn nicht so schnell vergessen. In der 90+3. Minute vergab Rochelt per Elfmeter die Vorentscheidung, in der 10. (!) und 13. (!!) Minute der Nachspielzeit stellte der von Rostock am Vortag vorgestellte Perea das Spiel auf den Kopf (1:2). Bitter: Boyamba, in der 80. Minute eingewechselt, vergab zwei dicke Chancen.
Yannick Deichmann: Köllner brachte den Ex-Löwen in Aue erst in der 58. Minute.
Alexander Freitag: Köllners Stiefsohn kickt jetzt für den TV Parsberg in der Bezirksliga Oberpfalz Süd. Beim 2:1 in Sulzbach gelang ihm sein drittes Tor im dritten Spiel.
Raphael Holzhauser: 1:2-Heimpleite mit Leuven gegen Aufsteiger Molenbeek. Als der Belgien-Rückkehrer eingewechselt wurde (64.), war schon alles gelaufen.
Christopher Lannert: Als Vizekapitän hinter Fabian Klos durfte er bei Bielefelds 1:3 in Dresden durchspielen.
Leandro Morgalla: Salzburgs erstes Punktspiel hatte er verpasst (Knie), beim 3:0 gegen Tirol feierte der U 19-Nationalspieler in der 90. Minute sein Erstligadebüt.
Meris Skenderovic: Beim Drittliga-Auftaktduell stand er in Halles Startelf, musste aber bereits nach 28 Minuten raus: Muskelsehnen-Verletzung im Oberschenkel. Der HFC 2:1-Sieger über Essen, meldet eine „mehrwöchige Ausfallzeit“ (Homepage). Nathan Wicht: Jokereinsatz bei der 1:2-Auftaktniederlage von Luzerns U 21 in Biel.
Marius Wörl: Erst bremste ihn eine Gesäßzerrung, dann eine Oberschenkelverhärtung. Bislang kein Einsatz für Hannover 96, aber er trainiert wieder voll mit. Stand jetzt ist keine Leihe geplant.
Martin Kobylanski, Quirin Moll, Erik Tallig, Daniel Wein: Alle weiter auf Vereinssuche.
Mit am besten verlief das Wochenende für Stefan Lex und Marius Willsch. Beide haben ihre Karrieren beendet und genießen noch die Ferienzeit mit ihren Familien.