EM-Favorit? Wir doch nicht!

von Redaktion

REITEN Deutsches Vielseitigkeits-Team stapelt vor Start tief

Köln – Wie sportlich anspruchsvoll die anstehende Aufgabe bei der EM auf dem Gelände des französischen Nationalgestüts Haras du Pin wird, verdeutlichte Peter Thomsen mit einer alten Sportweisheit: „Nach oben kommen ist schwer, oben bleiben das schwerste.“ Nach dem Weltmeistertitel im Vorjahr und dem Nationenpreis-Sieg beim CHIO in Aachen sind die deutschen Vielseitigkeitsreiter allemal obenauf – und trotzdem nicht Topfavorit.

Wenn es nach dem Bundestrainer geht, haben da andere Vorrang. Titelverteidiger Großbritannien um Einzelweltmeisterin Yasmin Ingham zum Beispiel, und auch die Franzosen brennen auf Heim-Titel, immerhin kennen sie dort „jeden Grashalm und Hügel“.

„Ich wünsche mir Titel und Medaillen als amtierender Mannschafts-Weltmeister. Aber wir müssen sie uns holen und den absoluten Favoriten aus England das Leben so schwer wie möglich machen“, sagte Thomsen.

Der Bundestrainer muss dabei auf Olympiasiegerin Julia Krajewski verzichten, ihre Stute Amande de B’Neville ist nach einer Verletzung noch nicht wieder fit. Der siebenmalige Europameister Michael Jung oder auch Sandra Auffarth, die mit Jung zusammen 2022 Mannschafts-Weltmeisterin wurde, sollen in Frankreich um die Titel reiten. „Beide sind Anwärter auf eine Einzelmedaille, wenn alles bis zum letzten Parcourssprung gelingt. Aber wie gesagt, beide müssen auch Bestleistungen liefern“, sagt Thomsen.

Der Startschuss für die 36. Ausgabe der Kontinentalwettkämpfe fällt am Donnerstag (10.00 Uhr), mit der Dressur, die über zwei Tage ausgetragen wird. Am Samstag (12.00 Uhr) steht der Geländeritt auf dem Programm, ehe am Sonntag im Springen in zwei Umläufen die Einzel- und Team-Europameister ermittelt werden.

Artikel 7 von 11