TSV fordert TSV: „Highlight“ für Aindling – und für zwei Löwen

von Redaktion

München – Nicht immer, sagt Josef Kigle (68), bekommt er Karten fürs Grünwalder Stadion. Da trifft es sich gut, dass seine Löwen am Dienstag bei ihm in der Marktgemeinde vorbeischauen. Kigles Verein, der TSV Aindling, fiebert dem Totopokal-Gastspiel des berühmten TSV aus München entgegen. „Man kann sagen, dass ich seit der Geburt ein Sechzger bin“, sagt Kigle, Aindlings Vorstand Spielbetrieb. Überhaupt, wirft er ein, sei die ganze Region weißblau geprägt: „Ringsherum gibt es praktisch in jedem Dorf einen 1860-Fanclub.“

Für Aindling, bis 2011 in der damals viertklassigen Bayernliga zu Hause, danach infolge einer Steueraffäre sportlich abgesackt, ist es das „Spiel des Jahres“ – trotz der gefeierten Rückkehr in die Landesliga. „Für uns ist es ein Highlight, dass die Löwen kommen“, betont Kigle: „Eigentlich haben wir es schon in der 1. Runde vorgehabt, jetzt ist es aufgegangen.“

Ein Traumlos, das an Mariä Himmelfahrt (17 Uhr) etliche Fußballpilger anlocken wird. Aindling rechnet mit 4000 Fans. Mehr hat das Stadion am Schüsselhauser Kreuz nur zweimal erlebt – zu Beginn des Jahrtausends, als es der TSV zweimal in den DFB-Pokal geschafft hatte. 2003 ging es vor 7000 Zuschauern gegen Schalke 04 (0:3), 2004 vor 5000 gegen Hertha BSC (0:1).

Und wie geht es diesmal aus? „Sportlich rechnen wir uns nichts aus“, sagt Kigle. Das Punktspiel am Samstag gegen Durach wurde zwar nach hartem Kampf gewonnen (1:0), aber noch lieber wäre es dem TSV gewesen, hätten Verband und Gegner dem Wunsch nach einer Verlegung zugestimmt. „Das ist jetzt unsere vierte Englische Woche. Unsere Spieler laufen im roten Bereich“, sagt Kigle: „Herschenken werden wir nix gegen 1860, aber normal kriegst du vier, fünf Stück. Wenn wir selber ein, zwei Tore schießen, wäre es super.“

Das Team der Gastgeber, in dem die Bayern-Fans in der Überzahl seien, wird alles dafür tun, und für die beiden 1860-Fans, die Kigle geheim hält, geht in jedem Fall ein Traum in Erfüllung. Ein Highlight ist das Spiel aber auch für zwei Löwen: NLZ-Chef Manfred Paula wohnt in Aindling. Co-Trainer Franz Hübl hat Bayernliga für den TSV gespielt. Kigle freut sich auf das Wiedersehen. Er sagt: „Wir rechnen mit einem tollen Fußballfest.“ ULI KELLNER

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