Cincinatti – Venus Williams tanzte vor Freude eine Pirouette und das Publikum jubelte ihr zu wie in besten Zeiten: Mit 43 Jahren sorgt die einstige Weltranglistenerste noch immer für Erstaunen. Der siebenmaligen Grand-Slam-Gewinnerin gelang in Cincinnati ihr erster Sieg gegen eine Top-20-Spielerin seit vier Jahren. Williams strahlte.
„Ich liebe diesen Sport“, sagte die große Schwester von Ikone Serena Williams nach ihrem recht sensationellen 6:4, 7:5-Erfolg gegen die an Nummer 16 gesetzte Russin Weronika Kudermetowa (26).
Williams wird mittlerweile auf Position 533 in der Weltrangliste geführt und brauchte eine Wildcard für das Hauptfeld des WTA-Turniers: „Die vergangenen Jahre waren aufgrund einiger Verletzungen schwierig. Ich will wieder in der Lage sein, auf den Platz zu kommen und meine Stärke zu zeigen.“ Vor allem mit ihrer Willenskraft beeindruckte sie.
Den ersten Satz drehte sie nach einem 1:4, im zweiten lag sie bereits mit 1:5 zurück. Die Athletin, die 1994 auf der WTA-Tour debütiert hatte und damit die 30. Saison ihrer Karriere spielt, schenkt noch immer kein Match ab – und scheint bereit für die US Open in zwei Wochen.
Ihren zuvor letzten Sieg gegen eine Gegnerin aus den Top 20 hatte Williams 2019 ebenfalls in Cincinnati gefeiert, als sie die Niederländerin Kiki Bertens schlug. Anschließend verlor sie gegen derart hoch positionierte Spielerinnen aber zehn Matches in Folge.
Zuletzt hatte Williams im Juni für Aufsehen gesorgt, als sie beim Turnier in Birmingham die Italienerin Camila Giorgi schlug – nur fünf Frauen war es zuvor gelungen, mit 43 Jahren oder älter ein Einzel-Match auf der WTA-Tour zu gewinnen.
Auch Landsfrau Sloane Stephens zog bei dem mit rund 2,8 Millionen US-Dollar dotierten Hartplatzturnier in die zweite Runde ein. Sie gewann 7:5, 6:2 gegen Elisabetta Cocciaretto aus Italien und trifft nun auf Titelverteidigerin Caroline Garcia (Frankreich). Bei den Männern, die ebenfalls in Cincinnati Halt machen, bezwang Felix Auger-Aliassime aus Kanada den Italiener Matteo Berrettini 4:6, 6:2, 6:3. sid/dpa