Gravenberch: Klopp klopft an

von Redaktion

München – Regelmäßig trifft sich der „Ausschuss Sport“, um über die dringenden personellen Themen des FC Bayern zu diskutieren. Beim Jour fixe am Mittwoch einigten sich die hochrangigen Mitglieder überraschend darauf, bis zur Rückkehr von Manuel Neuer (38/Reha nach Unterschenkelbruch) auf Sven Ulreich (35) als Nummer eins im Tor zu setzen. Gesucht wir nun ein Vertreter für Ulreich. Ein heißer Kandidat dafür ist der israelische U21-Nationaltorhüter Daniel Peretz (23/Vertrag bis 2024) von Maccabi Tel Aviv.

Neben der Keeper-Debatte wurde bei dem Treffen, so erfuhr unsere Zeitung, auch eine weitere Personalie lange und intensiv diskutiert: Ryan Gravenberch (21/Vertrag bis 2027). Ursprünglich war der Plan der Bosse, das niederländische Mittelfeld-Juwel im Sommer nicht abzugeben. Mittlerweile wird diese Option intern nicht mehr komplett ausgeschlossen – weil Gravenberch unter Trainer Thomas Tuchel einen ganz schweren Stand hat. In der Saisonvorbereitung spielte er in den wichtigen Testspielen keine Rolle. Auch im Supercup gegen RB Leipzig (0:3) schmorte der zentrale Mittelfeldspieler 90 Minuten lang auf der Bank.

Im vergangenen Sommer war Gravenberch für 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zum FC Bayern gekommen. Nach einer starken Vorbereitung kam er in der abgelaufenen Spielzeit nur auf sechs Startelfeinsätze. Zu wenig aus seiner Sicht. Mehrmals beklagte er sich öffentlich über zu wenig Spielzeit. Fraglich, ob sich seine Rolle nun ändert – auch wenn Tuchel ihm nach der Saisonvorbereitung etwas Hoffnung macht. „Wenn er eingewechselt wurde in den Vorbereitungsspielen, war er sehr gut“, betonte der Nachfolger von Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Donnerstag. „Seine Stärken sind mit dem Rücken zum Tor und im Dribbling. In den Testspielen kam er nur von der Bank und das ist im Moment seine Rolle. Wenn er geduldig bleibt und weiterhin hart trainiert, hat er die gleichen Chancen, wie alle anderen auch.“ Tuchel sucht händeringend einen defensiv denkenden Sechser. Seine aktuellen zentralen Mittelfeldspieler erachtet er als dafür ungeeignet – auch Gravenberch, den Tuchel einen „Dribbler“ nennt.

Nach Informationen unserer Zeitung schätzt neben Manchester United vor allem Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (56) Gravenberch. Dem Vernehmen nach wären die Reds bereit, bis zu 30 Millionen Euro Ablöse für ihn zu bezahlen.

Die Bayern verlassen will Verteidiger Benjamin Pavard (27/Vertrag bis 2024) verlassen. Inter Mailand hat offenbar Interesse, aber Tuchel sagt: „Benji hat mir persönlich gegenüber noch nicht kommuniziert, dass er unbedingt gehen möchte. Stand jetz, liegt auch kein Angebot vor.“  bok, pk, fs

Artikel 1 von 11