„Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben“

von Redaktion

Munich-Ravens-Runningback Oyewo vor dem Spiel gegen das ungeschlagene Rhein Fire

Noch träumen die Munich Ravens von den Playoffs in der European Football League. Als Dritter der Central Conference können sie bei noch drei ausstehenden Spielen jeden Sieg brauchen. Am Sonntag (16.25 Uhr), gegen das ungeschlagene Rhein Fire Düsseldorf im Sportpark Unterhaching wird das nicht leicht. Unsere Zeitung hat mit Runningback Tomiwa Oyewo (24) gesprochen.

Herr Oyewo, bervor wir zum Sonntag kommen zu ihren Anfängen als Footballer in Irland. Wie kommt man als 17-Jähriger im Rugby- und Fußballland dazu, diesen Sport auszuprobieren?

Ich wurde zwar in Irland geboren, aber bis ich zehn war haben wir in Amerika gelebt. Da habe ich viel Basketball gespielt, da war ich richtig drin. Football kannte ich natürlich, auch wenn ich es nie richtig gespielt habe, abgesehen davon, einen Ball zu werfen und zu fangen. Als ich zehn war, zogen wir nach Nigeria und mit 15 kamen wir wieder nach Irland. Im Fitnessstudio hatte ich mal ein Trikot eines amerikanischen Footballteams an. Einer meiner Freunde meinte dann: „Komm doch mal ins Training.“ Ich habe sofort gespürt, dass mir dieser Sport wirklich gefällt.

Kann man als Basketballer etwas zum Football mitbringen?

Auf jeden Fall. Vor allem Beweglichkeit oder Wendigkeit. Wenn ich manchmal direkt dem Verteidiger gegenüberstehe, ist die Art, wie ich mich bewege, fast so, als ob ich einen Ball dribbel. Aber auch so etwas wie den Ball zu fangen, ihn an einem Punkt zu fokussieren, ist eine Fähigkeit, die man im Basketball beim Rebounden braucht. Auch dabei kämpft man auf engem Raum. Basketball hat mir sehr geholfen.

Und wie gefällt es einem Footballer mit Basketballwurzeln bei den Munich Ravens und im Sportpark Unterhaching?

Ich liebe es. Die ganze Organisation gibt mir nichts als Liebe. Coach John vertraut mir. Ich liebe es, vor unseren Fans zu spielen. Sie sind großartig. Ich liebe sie, sie lieben mich, es ist eine beidseitige Liebe.

Fans und die Verantwortlichen dürften glücklich mit Ihrer Leistung dieser Saison sein – sind Sie es?

Es gibt immer noch viel, an dem ich arbeiten muss, das ich verbessern kann. Ich bin okay mit meiner Performance, aber nicht glücklich und definitiv nicht zufrieden. Aber ich arbeite weiter.

Woran vor allem?

Mein run game (Laufen mit dem Football in der Hand) ist noch nicht komplett. Ich muss mein Talent dafür noch mehr zeigen, zu blocken, Tackles abzuwehren, die Gegenspieler abzuhängen.

Und wie ist die Stimmung im Team angesichts des Spiels am Sonntag?

Sie ist sehr gut, sehr fokussiert. Wir wissen, was wir tun müssen, um in die Playoffs zu kommen. Das ist unser Ziel.

Ist es anders als sonst, ein Spiel gegen so einen Gegner vorzubereiten?

Nein. Oder in einer Weise doch, wenn ich ehrlich bin. Denn jeder weiß, wie stark sie sind. Das Training ist noch fokussierter als sonst, um sicherzugehen, dass wir überhaupt keine Fehler machen. Die Intensität ist noch etwas höher als sonst. Also ja – ein bisschen anders ist es schon.

Playoff-Stimmung?

Ganz genau. Man weiß, dass es in so einem Spiel Zeit ist, zu zeigen, was man kann und seine beste Performance zu bringen. Das ist unser Plan.

Interview: Thomas Jensen

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