München – Die Erleichterung nach dem souveränen 4:0 zum Bundesliga-Auftakt bei Werder Bremen war groß beim FC Bayern – auch bei Präsident Herbert Hainer (69). Das Vereinsoberhaupt sah im Vergleich zum bitteren 0:3 im Supercup gegen RB Leipzig wieder einen Auftritt der Kategorie Bayern-like. Was Hainer von der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel in den nächsten Spielen erwartet, weshalb Harry Kane nicht nur dem deutschen Rekordmeister guttut und warum Torhüter Sven Ulreich ein „Pfundskerl“ ist, verrät er im Kurz-Interview.
Herr Hainer, wie fällt Ihr Fazit zum Bundesliga-Auftakt des FC Bayern aus?
Es ist immer wichtig, mit einem Sieg in die Saison zu starten. Nach dem Supercup-Finale gegen Leipzig war es in Bremen wieder ein guter und souveräner Auftritt, mit viel Kontrolle und Ballbesitz, wie man es vom FC Bayern gewohnt ist. Ich freue mich auch sehr, dass Harry Kane gleich in seinem ersten Bundesligaspiel getroffen hat. Er hat mir vor dem Spiel erzählt, dass er schon ein bisschen nervös war, was ja nur menschlich ist. Wir haben insgesamt ein gutes Gefühl aus Bremen mitgenommen – da wollen wir anknüpfen.
Harry Kane hat während seiner kurzen Zeit in München die Herzen der Bayern-Familie im Sturm erobert.
Es ist eine Riesen-Euphorie, die er entfacht hat. Harry ist nicht nur ein Weltklasse-Spieler, er ist mehrmaliger Torschützenkönig der Premier League und Kapitän der englischen Nationalmannschaft – ein internationaler Superstar. Ich wiederhole mich: Er tut nicht nur dem FC Bayern gut, sondern der Strahlkraft der gesamten Bundesliga. Das hat man jetzt schon in Bremen gesehen, wo er auch von den Werder-Fans super empfangen wurde. Harry Kane ist für alle eine Bereicherung.
Und wie erleichtert sind Sie persönlich, dass es nun auch bei Manuel Neuer in der Reha endlich bergauf geht?
Wir alle freuen uns für Manuel bei jedem Schritt nach vorne. Wenn man Fußballer ist, will man spielen. Hinter ihm liegt eine lange Leidenszeit, er fehlt uns ja schon seit Anfang Dezember, seit neun Monaten. Jeder Fußballer will so schnell wie möglich auf den Platz zurück – und Manuel will unbedingt wieder ins Tor des FC Bayern. Dabei bekommt er alle Unterstützung, die er braucht. Das Ziel ist klar: Manuel soll so stark zurückkommen, wie er früher war. Dann ist er nach wie vor einer der absolut besten Torhüter der Welt.
Und bis dahin vertritt ihn Sven Ulreich in alt bewährter Manier.
Sven Ulreich ist immer da, wenn der FC Bayern ihn braucht. Wir können ihm nicht genügend Lob aussprechen und Respekt vor ihm haben. Es ist nicht das erste Mal, dass er einspringen musste – und er hat dabei immer bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Er ist einer, der immer ruhig und freundlich bleibt, auch wenn es mal hektisch wird. Ein Pfundskerl. Ich sage ihm regelmäßig, wenn wir uns sehen, wie glücklich der FC Bayern ist, ihn zu haben.
Interview: Manuel Bonke