Ein Geschäft – und ein Risiko

von Redaktion

Eintracht wägt ab: Kolo Muani nach Paris verkaufen?

Frankfurt – Im Transfer-Poker um den französischen Stürmerstar Randal Kolo Muani stehen die Zeichen auf Abschied. „Unsere Grundintention ist, ihn nicht zu verkaufen“, sagte Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche betont gelassen und mit verschmitztem Lächeln nach dem 1:0-Sieg in der Bundesliga gegen Darmstadt 98. Allerdings fügte er vielsagend hinzu: „Wir werden sehen, wie sich die nächsten Tage entwickeln.“ Denn: Am Ende dürfte es eine Frage des Geldes sein.

Den Eingang eines Angebots von Paris Saint-Germain bestätigte Krösche beim Spiel am Sonntagabend zwar, jedoch nicht die Höhe der Offerte. Dem Vernehmen nach soll sie unter 70 Millionen Euro liegen. Die Hessen möchten offenbar eine Ablöse nahe der 100 Millionen Euro erzielen. Es wäre eine Rekordeinnahme für einen Eintracht-Spieler und ein großer Profit: Schließlich war der 24 Jahre alte Kolo Muani vor der vergangenen Saison ablösefrei vom FC Nantes gekommen.

Die Eintracht hat in den vergangenen Jahren ein glückliches Händchen bei Transfers von Stürmern gehabt: Sébastian Haller wechselt 2019 für geschätzt rund 50 Millionen Euro zu West Ham United, bei Luka Jovic sollen es im gleichen Jahr 60 Millionen Euro gewesen sein, die Real Madrid seine Verpflichtung wert war. Während 2020 Ante Rebic für knapp 7 Millionen Euro zu AC Mailand wechselte, holte RB Leipzig André Silva 2021 für kolportierte 23 Millionen Euro vom Main.

Der Verkauf des WM-Zweiten Kolo Muani an Frankreichs Serienmeister PSG könnte das größte Transfergeschäft der Eintracht-Geschichte werden. Es ist aber auch ein sportliches Risiko. Kolo Muani war in der vergangenen Bundesligasaison mit 31 Scorerpunkten (15 Tore und 16 Assists) der herausragende Angreifer. Und beim Saisonstart gegen Darmstadt war er mit seinem Tor der Matchwinner.

„Wenn er weggeht, ist das für uns sehr schmerzlich“, meinte Eintracht-Abwehrroutinier Makoto Hasebe und fügte etwas ratlos an: „Schau’n wir mal.“ Frankfurts neuer Cheftrainer Dino Toppmöller war bei seiner Bundesliga-Premiere jedenfalls froh, Kolo Muani aufbieten zu können. „Ich kann ihn nur in Schutz nehmen. Es ist eine extrem schwierige Situation, alle zerren an ihm.“  sid

Artikel 1 von 11