Sofia/Frankfurt – Randal Kolo Muani blickte in der strahlenden Frankfurter Mittagssonne sehr ernst drein. Doch mit dem Ball am Fuß zauberte der bei Paris St. Germain heiß gehandelte Angreifer munter drauf los, packte die Trickkiste aus – und zog auch die kräftezehrenden Sprints voll durch: Die Eintracht kann also (zumindest vorerst) weiter auf ihren Star bauen. „Er ist da und wir gehen davon aus, dass er morgen auch noch da ist“, sagte Trainer Dino Toppmöller mit breitem Grinsen.
Umso besser, da Eintracht Frankfurt auch in der Conference League Großes vor hat. Das Hinspiel in den Playoffs bei Lewski Sofia an diesem Donnerstag (19.00 Uhr/RTL+) soll nur der Anfang sein. „Wir nehmen den Wettbewerb an wie die Champions League. Für uns ist international immer etwas Besonderes“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. Es werde „in der Mannschaft niemanden geben, der sagt, dass die Conference League nicht gut genug ist“, ergänzte Torhüter Kevin Trapp: „So werden wir es angehen und den Wettbewerb sehr ernst nehmen.“
Ein Abschied des Toptorschützen auf der Zielgeraden des Transferfensters scheint allerdings eine Frage der Zeit. Zwischen 65 und 70 Millionen soll die erste offizielle Offerte von PSG liegen – viel zu wenig für die Eintracht. Die erwartet eigentlich eine Summe im dreistelligen Millionenbereich. Auch das dürfte für PSG nach dem Abgang von Neymar für knapp 100 Millionen Euro Richtung Saudi-Arabien kein Problem sein.
Krösche hat sicher einen Plan B in der Tasche. Fleißig spekuliert wird in den vergangenen Tagen medial über Nationalstürmer Niclas Füllkrug. Werder Bremen soll bei einer Ablöse von rund 20 Millionen Euro gesprächsbereit sein, die SGE aber bislang nur zehn Millionen Euro plus Boni bieten. Auch Hugo Ekitike von PSG wird heiß gehandelt, könnte theoretisch mit Kolo Muani verrechnet werden.
Kolo Muani soll sich mit dem französischen Meister ohnehin längst einig sein. Übrigens ist sein persönlicher Marktwert alleine viermal so hoch wie der des gesamten Kaders von Sofia. Aber auch mit dem Franzosen warte „eine schwierige Aufgabe“, mahnte Toppmöller: „Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die vorne mit drei Brasilianern über gute individuelle Qualität verfügt.“ Der Eintracht-Trainer betonte: „Es ist ein extrem wichtiges Spiel. Wir wollen mit aller Macht in die Gruppenphase kommen. Wir sollten aber nicht davon sprechen, es schon im ersten Spiel entscheiden zu wollen.“
Auf die Reise nach Sofia verzichten mussten krankheitsbedingt Abwehrroutinier Makoto Hasebe und Mittelfeldspieler Hugo Larsson. Außerdem fehlt Kapitän Sebastian Rode( Wadenverletzung). sid/dpa