München – Seine Weltkarriere befindet sich auf der Zielgeraden. Im Sommer 2024 läuft der Vertrag von Thomas Müller (33) beim FC Bayern aus. Der deutsche Rekordmeister ohne seine Identifikationsfigur? Nur schwer vorstellbar. Müller und der FC Bayern – das passt wie die Faust aufs Auge. Noch immer, wie beim traditionellen Lederhosen-Shooting am Dienstag bei Sponsor Paulaner deutlich wurde. Der gebürtige Weil heimer führt die Neuzugänge an die bayerischen Bräuche heran und macht Harry Kane (30), Minjae Kim (26) & Co. mobil. „Grundsätzlich ist die Lederhose ein Kleidungsstück, das jeden Mann, egal wo er herkommt, immer gut kleidet“, betonte Müller in seiner typisch lässigen Art.
Dem Bayern-Urgestein ist nach einer für ihn persönlich schwierigen Rückrunde, in der er zwischen Bank- und Stammplatz pendelte, langsam wieder zum Lachen zumute. Seine langwierige Hüftverletzung, die ihn weite Teile der Mannschaftsvorbereitung verpassen ließ, scheint überwunden zu sein. Im Supercup (0:3) gegen RB Leipzig kam er nicht zum Einsatz. Beim Bundesliga-Auftakt vergangenen Freitag in Bremen (4:0) gab er aber sein Comeback und legte nur ein paar Minuten nach seiner Einwechslung das alles entscheidende 3:0 von Leroy Sané auf. „Aktuell sind wir gut in die Liga gestartet. Klar tut die Niederlage im Supercup zu Hause vor den eigenen Fans schon weh. Aber wir werden uns davon nicht von unserem Weg abbringen lassen“, kündigt Müller an. „Ich freue mich einfach, dass die Liga wieder läuft. Ich bin total glücklich, dass wir uns wieder Woche für Woche mit den anderen Mannschaften messen können.“
In den vergangenen Jahren hatten Beobachter immer den Eindruck, Müllers Zeit als Stammspieler des FC Bayern sei vorbei. Letztlich kämpfte sich der Angreifer immer wieder in die Startelf zurück. Bei seinem sechsminütigen Einsatz in Bremen zeigte er seine noch immer vorhandene Wichtigkeit im Münchner Starensemble – ganz ohne Schnörkel. Die Einfachheit in seinem Spiel imponierte.
Durch den Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel von Zehner Jamal Musiala steigen seine Chancen, auch am Sonntag (17.30 Uhr, Sky & DAZN) im Derby gegen Augsburg von Anfang an aufzulaufen. Nach den Trainingseindrücken in dieser Woche gibt es allerdings auch die Überlegung, Sané gegen den FCA auf die Musiala-Position zu ziehen. Serge Gnabry würde dann auf dem Flügel starten. Und Müller wieder auf der Bank.
In der Rolle des Ersatzspielers sieht den Angreifer Bayern-Legende Paul Breitner (71). Der Weltmeister von 1974 hat „keine Ahnung“, welche Rolle Müller einnehmen könnte, „außer der auf der Ersatzbank. Zumindest wenn nichts Größeres passiert“, sagte er nach dem Bremen-Spiel in Blickpunkt Sport beim BR.
Breitner hat sich neben Kane, den er für die „perfekte“ Verstärkung im Sturm hält, vor allem in Sané verguckt. „Was mich am Freitag neben Harry Kane am meisten gefreut hat, war mein Lieblingsspieler Leroy Sané, einer der besten Spieler, die wir momentan auf der Welt haben.“