München/Ingolstadt – Einem Werbeslogan zufolge heißt es, ein Brausegetränk verleihe Flügel. Beim FC Bayern hofft man auf diesen Effekt durch Harry Kane (30). Trainer Thomas Tuchel: „Er wirkt auf so vielen Ebenen.“ Einerseits mit seiner Persönlichkeit: Der neue Stürmerstar ist ein absoluter Führungsspieler und geht mit seiner Arbeitseinstellung voran. Andererseits mit seiner Abschlussstärke: Kane trifft mit rechts, links – und per Kopf. Damit belebt er Bayerns Flügelspiel wieder.
„Mit ihm ist auf jeden Fall eine Option zum Flanken im Strafraum. Er ist ein Stürmer, der auch sehr kopfballstark ist und viele Bälle festmacht“, betonte Offensiv-Star Serge Gnabry (28) am Rande der Autoübergabe bei Audi in Ingolstadt. „Es ist brutal, wenn du so einen Stürmer in den eigenen Reihen hast und weißt, dass er vorne drinsteht.“
Das wurde bei Kanes erstem Startelf-Einsatz vergangene Woche beim Bundesliga-Auftakt in Bremen ersichtlich. Beim 4:0 gegen Werder bereitete der Kapitän der englischen Nationalmannschaft das erste Tor von Leroy Sané (27) vor. Den zweiten Treffer erzielte er selbst. Auch wenn logischerweise noch nicht alles wie gewünscht klappte – offensichtlich war, dass die Bayern ihr Glück wieder vermehrt über die Flügel probierten.
„Wir haben ganz gute Zocker auf den Außenbahnen. Das sind nicht nur die, die Linie entlangrennen und flanken“, so Gnabry, der seine Bayern nun wieder unberechenbarer einschätzt. „Klar bringt es eine neue Variante rein, wenn du weißt, da drin ist jemand.“ Kane habe in dieser Hinsicht die einjährige Lücke nach dem Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Barcelona geschlossen.
Kane, der für 100 Millionen Euro von Tottenham zum FC Bayern wechselte, ist mit seinen neuen Flankengebern bereits zufrieden. „Fantastische Spieler mit viel Tempo und viel Qualität“, schwärmt der Angreifer. pk, bok