München – Zwei Bundesligaspiele, zwei Siege und ein Torverhältnis von 7:1. Die Welt des FC Bayern müsste in der Startphase der neuen Saison eigentlich in Ordnung sein – wäre da nicht die offene Planstelle in der Mittelfeldzentrale des deutschen Rekordmeisters. Während Trainer Thomas Tuchel (49) spür- und hörbar gewillt ist, diese Position noch zu besetzen, sind viele mächtige Mitglieder der Transfer-Taskforce der Meinung, Tuchel müsse mit den vorhandenen Mittelfeldspielern klarkommen.
Das schmeckt dem Fußballlehrer, der am heutigen Dienstag seinen 50. Geburtstag feiert, freilich gar nicht. „Wir haben ja momentan nur drei Mittelfeldspieler. Das ist auf jeden Fall riskant, wenn was passiert, wenn jemand gesperrt oder verletzt ist“, sagte er vor dem 3:1 gegen Augsburg am DAZN-Mikrofon. Damit konterte er die jüngsten Aussagen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71), der gegenüber der Welt am Sonntag erklärte: „Wir sind der Meinung, dass der Kader erstklassig besetzt ist.“
Es riecht dieser Tage gewaltig nach Sechser-Zoff. Wie frustriert Tuchel von dieser Thematik ist, zeigte auch sein Auftritt auf der Presskonferenz nach dem Augsburg-Spiel. Dort wurde er darauf angesprochen, dass er vor der Partie betont habe, dass ihm ein Sechser fehle. Der Bayern-Coach antwortete umgehend: „Das habe ich nicht betont, ich wurde fünfmal danach gefragt. Ihr müsst das bitte nicht als Streit oder Konflikt sehen. Ich wurde jetzt 200 Mal danach gefragt und habe gesagt, dass wir die drei Sechser haben, die wir haben.“
Es sei laut Tuchel auch ein numerisches Thema, denn nach der Partie gegen Leverkusen jagt eine Englische Woche die nächste: „Sobald da einer ausfällt… Wir spielen mit einer Doppelsechs und nicht mit einer Einzelnen. Aber ich habe keine Forderungen gestellt und niemanden kritisiert. Ich habe einfach nur eine Antwort gegeben.“ Gleichzeitig räumte Tuchel ein, dass die Suche nach der passenden „Holding Six“ ein komplexes Thema sei: „Wenn wir Spieler suchen, müssen sie qualitativ top sein und die nötige Persönlichkeit haben, um den Kader zu ergänzen. Wenn wir Spieler suchen, müssen sie qualitativ top sein und die nötige Persönlichkeit haben, um den Kader zu ergänzen.“
Gut möglich, dass Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (55) einen entsprechenden Transfer am Montag nicht komplett ausschloss, um seinen Trainer bei Laune zu halten. „Zum Glück haben wir noch ein paar Tage bis zum 1. September, bis das Transferfenster schließt. Und daher würde ich noch um etwas Geduld bitten. Wir sind in einem permanenten Austausch und bitten um Geduld. Bis dahin bringen wir Licht ins Dunkel.“ Laut Bild gibt es aktuell Überlegungen, Ryan Gravenberch (21) gegen Scott McTominay (26) von Manchester United zu tauschen.