Okinawa – Drittes Spiel, dritter Sieg, perfekte Ausgangslage: Die deutschen Basketballer um Kapitän Dennis Schröder haben auf Okinawa zum WM-Vorrundenabschluss auch Finnland nach einem holprigen Start geschlagen und gehen mit der Optimalausbeute von sechs Punkten in die Zwischenrunde. Am dritten Vorrundenspieltag der Staffel E wurde der Gruppensieger seiner Favoritenrolle beim 101:75 (47:39) auch ohne Franz Wagner gerecht, der erneut wegen seiner Knöchelverletzung fehlte. „Das war unser Wunschgedanke, dass wir mit drei Siegen in die nächste Runde gehen“, sagte NBA-Profi Daniel Theis. Auch wenn es anfangs „ein bisschen zäh“ gewesen war. Andreas Obst lobte die Reserve und die Einstellung: „Die Bank hat uns gut gepusht. Jeder Punkt, jedes Spiel zählt. Mit der Mentalität sind wir reingegangen.“
Ab Freitag geht es für die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert erneut auf der japanischen Insel mit der zweiten Gruppenhase weiter. Die nächsten Gegner aus der Parallelgruppe F heißen voraussichtlich Slowenien und Georgien, in der neuen Viererstaffel muss für den Einzug ins Viertelfinale mindestens Platz zwei her.
Nach dem Auftaktsieg über Gastgeber Japan (81:63) und der bärenstarken Vorstellung gegen Medaillenkandidat Australien (85:82) ging es für die deutsche Auswahl darum, mit Blick auf die zweite Turnierphase die weiße Weste zu wahren. Gegen die bereits gescheiterten Finnen waren die Rollen klar verteilt.
„Wenn wir aufs Podium wollen, müssen wir jeden Tag besser werden“, sagte Herbert vor der dritten Aufgabe, das Spiel sei „eine gute Möglichkeit für uns, besser zu werden“. Doch der Start vor 6037 Zuschauern verlief zäh, Punkte gab es zunächst nur von der Freiwurflinie. Der erste Korb aus dem Feld gelang Johannes Voigtmann zum 8:5 (5. Minute). Die Dreier fielen überhaupt nicht, die Finnen um NBA-Allstar Lauri Markkanen kamen immer besser ins Spiel.
Doch Herberts Team steigerte sich – auch ohne Schröder, der Pausen erhielt. Nach einem 10:0-Lauf hieß es 37:27 (15.). Der schon gegen Australien so starke Schröder übernahm Ende des zweiten Viertels, obgleich er an der Dreierlinie kalt blieb. Der NBA-Profi von den Toronto Raptors nutzte seine flinken Beine und zog erfolgreich zum Korb. 13 Punkte standen beim Gang in die Kabine für ihn schon in der Statistik.
Mit „50:50“ hatte Herbert am Vortag die Chancen auf die Rückkehr von Franz Wagner beziffert, doch der Berliner von Orlando Magic nahm wie gegen die „Aussies“ mit seinem Stützschuh am Fuß auf der Bank Platz und fieberte mit – wie Dirk Nowitzki, die deutsche Basketballlegende saß erneut als Edelfan am Spielfeldrand. Und der Würzburger sah nach der Pause, wie Wagner-Ersatzmann Isaac Bonga glänzte: Erst ein Steal, dann ein Dreier, darauf ein Dunk. EM-Bronzegewinner Deutschland zog mit einem 8:0 weiter davon.
Spätestens als Johannes Voigtmann den Vorsprung auf über 20 Punkte erhöhte (66:45/26.), war die Entscheidung gefallen. Der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, Schröder wurde im Schlussviertel geschont. Die deutsche Mannschaft um ihre Topscorer Schröder und Bonga (jeweils 15 Punkte) hat nun erstmals im Turnier zwei Tage Pause, bevor es am Freitag gegen den Zweiten der Gruppe F wieder ernst wird. si