München – Es ist noch nicht so lange her, da verlor Deutschlands Hoffnungsträger Mick Schumacher sein Haas-Cockpit (auch), weil er zu viele Unfälle baute und der von ihm versuchte Schaden seinem Teamchef Günther Steiner zu teuer wurde. „Das kostete uns zu viel Geld“, war ein der Grund, warum der Südtiroler Schumacher junior, den Filius der deutschen Rennsportlegende Michael Schumacher, nach zwei Jahren Ende 2022 den Laufpass gab.
Die spanische Website „Formula Directa“ veröffentlichte jetzt eine Liste mit den Unfallpiloten, deren Crashs die Kassen ihrer Teams richtig belasteten. Ausgerechnet Williams-Pilot Logan Sargeant führt dabei die Liste an. Und ausgerechnet Mick Schumacher könnte jetzt davon profitieren, dass die Unfälle den US-Amerikaner teuer zu stehen kommen. Wie unsere Zeitung bereits berichtete, könnte nämlich Mick Schumacher spätestens in der nächsten Saison Sargeant bei Williams ersetzen.
Laut Angaben von „Formula Directa“ hat Sargeant seinen Williams-Rennstall schon 2 444 000 Dollar gekostet – so viel Geld wurden für Reparaturen und Neufertigungen von zerstörten Fahrzeugteilen fällig. Gleich zweimal zerlegte Sargeant seinen Williams dabei am letzten Wochenende in Zandvoort – einmal im Qualifying, einmal im Rennen.
Auch der Mexikaner Sergio Perez sorgt bei Red Bull im Wettbewerb „Wie teuer komme ich meinen Bossen zu stehen?“ für Stirnrunzeln. Perez, ohnehin in der Kritik bei den Bullen, da er mit dem besten Auto der Königsklasse viel zu viel Zeit auf Dominator Max Verstappen verliert, folgt Sargeant in der Liste der Crash-Piloten. 1 917 000 Dollar hätten seine Unfälle in dieser Saison Red Bull schon aus der Budgettasche gezogen, so „Formula Directa“.
Ferrari hat es da schon schwerer, mit dem Finger auf nur einen seiner Piloten zu zeigen. Charles Leclerc und Carlos Sainz liegen fast gleichauf auf Platz vier und fünf der Unfallschadenliste. Der Spanier schmiss 1 587 000 Dollar an die Wand, Monegasse Leclerc sorgte mit 1 539 000 Dollar für nicht viel weniger Schaden.
Fest steht: Die Liste spiegelt das Ranking wieder, wer in dieser Saison am meisten am Pranger steht und wer von den Experten unabhängig vom Auto als beste Piloten gehandelt werden. Denn: Vorletzter in der Crashliste ist Aston-Martins Kult-Spanier Fernando Alonso (42). Der Methusalem der Königsklasse, dessen fortgeschrittenen Alter ihn immer noch nicht vor Weltklasseleistungen abhält (erst vergangenen Sonntag wurde er hinter Verstappen Zweiter beim GP der Niederlanden), setzte nur 225 000 Dollar in den Sand. Dass Verstappen der Pilot mit den wenigsten verursachten Schäden ist (220.000 Dollar), unterstreicht die These, dass die besten Piloten auch die wenigsten Unfälle bauen.