Perugia – Das Comeback von Georg Grozer hätte kaum besser laufen können. Ein Sieg zum EM-Auftakt und gleich wieder Topscorer – doch der ehrgeizige Star-Angreifer der deutschen Volleyball-Nationalmannschaft richtete den Blick direkt nach vorne. „Gratulation an das Team, aber ich weiß, dass wir noch besser spielen können“, sagte der 38-Jährige nach dem Erfolg gegen Estland.
Nach zwei Jahren Pause im DVV-Trikot schmetterte der Diagonalangreifer wieder für Deutschland, steuerte 15 Punkte beim 3:0 (25:22, 25:19, 25:19) in Perugia bei. Ein gelungener Start in das Turnier (bis 16. September), doch mehr auch nicht. Das deutsche Team wird sich noch steigern müssen, will es bei der EM weit kommen.
„Wir haben eine harte Gruppe“, betonte Grozer. Jeder Punkt und jedes Spiel seien deshalb wichtig. Auch Kapitän Lukas Kampa zeigte sich trotz des holprigen Starts in den ersten Satz zufrieden, schloss sich seinem Teamkollegen jedoch an: „Es war noch keine Topleistung. Da ist sicher noch Luft nach oben.“ Gegen die Schweiz müsse man an diesem Freitag (18.00 Uhr/Sportdeutschland.TV) „genauso konstant auftreten und noch besser spielen“. Auch wenn der Gegner „gewissermaßen eine Unbekannte“ sei, forderte der Zuspieler: „Drei Punkte sind Pflicht.“
Und das nicht nur, um möglichst schnell der nächsten Runde näher zu kommen. Denn bei der EM, die auch noch in Bulgarien, Nordmazedonien und Israel ausgetragen wird, geht es für die Mannschaft von Bundestrainer Michal Winiarski auch um gute Ergebnisse mit Blick auf die Weltrangliste. Über diese werden im nächsten Jahr fünf Startplätze für die Olympischen Spiele in Paris vergeben und in der Nations League lief es mit drei Siegen aus zwölf Spielen zuletzt nicht rund.
Diesen Eindruck, den das Team dort hinterlassen habe, wolle man bei der EM „korrigieren“, hatte Kampa bereits im Vorfeld betont. Der Sieg gegen Estland war dabei der erste Schritt, doch Kampa, Grozer und Co. wissen, dass die Herausforderung von Spiel zu Spiel größer wird.
Geht man nach der Weltrangliste, in der Deutschland Rang 15 belegt, sind die kommenden Gegner immer weiter oben angesiedelt. Nach Estland (Nr. 42) und der Schweiz (34) geht es gegen Belgien (24) und Serbien (9). Zum Abschluss wartet in Weltmeister und Titelverteidiger Italien (3) der wohl härteste Konkurrent.
Grozer jedenfalls wähnt sich bestens dafür gerüstet: „Ich fühle mich super“, sagte der Rückkehrer: „Die Jungs helfen mir sehr – und ich versuche, ihnen zu helfen.“ sid