München – Die Uhr tickt gnadenlos. Heute um 18 Uhr schließt das Transferfenster in Deutschland. Bis dahin müssen die Bayern ihren Wunsch-Kader beisammenhaben. Eine Baustelle aus Sicht von Thomas Tuchel (49): die Position im defensiven Mittelfeld. Der Trainer hat daher intern den Wunsch nach einer Verpflichtung von Joao Palhinha (28) vom FC Fulham hinterlegt.
Der portugiesische Nationalspieler bringt alles mit, was Tuchel von einer sogenannten Holding Six erwartet: defensiv denkend, physisch stark (1,90 Meter) und ein Abräumer. Die Münchner Entscheider arbeiten mit Hochdruck daran, den Transfer in den letzten Stunden des Transferfinales zu verwirklichen. Wie unsere Zeitung erfuhr, sind sich der FC Bayern und Palhinha bereits grundsätzlich über einen Wechsel einig. Der Portugiese drängt auf den Transfer. Möglicher Haken: Palhinha ist bei Fulham seit seinem Wechsel im Sommer 2022 von Sporting Lissabon auf die Insel absoluter Leistungsträger. Die Engländer müssten in der Kürze der Zeit einen geeigneten Ersatz finden. Der Premier-League-Club soll sich englischen Medienberichten zufolge deshalb unter anderem bereits nach Youssouf Fofana (24/Vertrag bis 2024) von AS Monaco und Scott McTominay (26/Vertrag bis 2025) von Manchester United erkundigt haben.
Auch bei der Ablöse müssten sich Bayern und Fulham im Kampf um Palhinha einigen. Die Engländer haben im Sommer ein Angebot von knapp über 50 Millionen Euro von West Ham abgelehnt. Sie sollen nun rund 80 Millionen Euro Ablöse fordern. Ein Batzen Geld, zumal die finanzielle Schmerzgrenze der Münchner bei unter 70 Millionen Euro liegt. Einen Teil davon könnte Bayern durch die Einnahmen von 30 Millionen Euro für den Verkauf von Benjamin Pavard (27) an Inter Mailand reinvestieren, einen anderen Part durch den Verkauf von Ryan Gravenberch (21/Vertrag bis 2027), der eine garantierte Ablöse von 40 Millionen Euro einbringt. Der niederländische Mittelfeldakteur spielt unter Tuchel bislang überhaupt keine Rolle und will unbedingt noch im Sommer weg.
Gestern fehlte er bereits im Mannschaftstraining des deutschen Rekordmeisters. Gravenberchs Wunschziel ist der FC Liverpool. Reds-Trainer Jürgen Klopp (56) schätzt den Spieler, der erst im vergangenen Jahr für eine Ablöse von 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam an die Isar gewechselt ist, sehr. Gestern Abend ging es für ihn bereits mit dem Privatjet zum obligatorischen Medizincheck nach Liverpool. Die Unterschrift soll am Freitag folgen. Auch in der Abwehr sucht Bayern noch nach Verstärkung.
Im Idealfall soll noch ein flexibel einsetzbarer Verteidiger kommen, der die Lücke, die Pavard hinterlässt, füllen kann. Gehandelt wird unter anderem Trevoh Chalobah (24/Vertrag bis 2028) vom FC Chelsea. Mit dem englischen Abwehr-Mann hat Trainer Thomas Tuchel (50) bereits über einen möglichen Wechsel am Telefon gesprochen.
Der Spieler ist offen dafür. Problem: Chelsea will Chalobah gerne verkaufen, Bayern allerdings am liebsten nur leihen. Daher hatten sich die Verantwortlichen am Donnerstag erneut nach Armel Bella-Kotchap (21) vom FC Southampotn erkundigt. Er wäre für eine relativ geringe Leihgebühr zu haben. Auch Dortmund zeigt Interesse.