Vitkovice/München – Beim EHC München hat es mit dem Trainerwechsel eine einschneidende Veränderung gegeben, doch eines ist unter Toni Söderhom, dem Neuen, so geblieben, wie es neun Jahre unter Don Jackson, dem viermaligen Meistercoach. war: Die Mannschaft sollte man auch bei einem Rückstand und wenn ein Spiel gegen sie läuft, nicht abschreiben, sie ist immer zu einer Aufholjagd fähig. So war es auch beim Auftakt in der Champions Hockey League beim tschechischen Vizemeister Vitkovice. München glich einen 1:3-Rückstand aus – und sorgte für einen langen Abend, der erst mit dem 15. Penalty-Durchgang die Entscheidung brachte. Für Vitkovice, das als 4:3-n.P.-Sieger zwei Punkte bekam, dem EHC blieb einer fürs Unentschieden nach 60 Minuten. Wenigstens ein Zähler – wodurch ein Fehlstart in die CHL abgewendet war.
Das Penaltyschießen war das längste für München seitfast dreizehn Jahren. 2010 in der DEL gingen der EHC, damals noch unter der Regie von Pat Cortina, und die Straubing Tigers über 21 Runden. Diesmal lief es so: Vitkovices Supertechniker Dominik Lakatos legte mit dem ersten Versuch ein Tor vor, Chris DeSousa glich unmittelbar aus – und danach begann die Zeit des Scheiterns auf beiden Seiten. Entweder an der eigenen Unzulänglichkeit des Schützen – einige traten mehrmals an – oder an den Torhütern Lukas Klimes und Mathias Niederberger. Den 15. Versuch für die Tschechen versenkte dann Stuart Percy, für den EHC konnte Ben Smith mit dem 30. Penalty der Veranstaltung nicht mehr kontern.
Stuart Percy, den Namen kann man sich merken. Denn lustigerweise gab es in der deutschen Fernsehgeschichte in den 60ern und 70ern eine sehr erfolgreiche Serie, die Percy Stuart hieß. Der Titelheld, gespielt von Claus Wilcke, wurde besungen als „Mann, der alles kann“. Vitkovices Stuart Percy hatte schon im Spiel getroffen – zum 2:0 (22.), kurz nach dem 1:0 (21., Lakatos). München kam durch Maxi Kastner auf 1:2 heran (30.), nach Vitkovices drittem Treffer (Dej, 40.) drehte der EHC auf, Trevor Parkes (50.) und Austin Ortega (53.) machten folgerichtig die Tore bis zum 3:3.
Die Bilanz von Trainer Toni Söderholm lautete: „Am Anfang haben wir wirklich gut gespielt und uns von den beiden Gegentreffern auch nicht aus der Bahn bringen lassen. Ich war mit vielen Dingen zufrieden.“ Die Penaltys gehörten dann halt nicht dazu.
Weiter geht es in der CHL in Tschechien: Am Sonntag (15 Uhr) wartet Meister Trinec auf die Deutschen. GÜNTER KLEIN