Rund anderthalb Wochen nach dem weltweit viel diskutierten Kuss-Skandal von Luis Rubiales hat auch der oberste Fußball-Boss den Vorfall klar verurteilt. Während FIFA-Präsident Gianni Infantino via Instagram bedauerte, dass die „wohlverdienten Feierlichkeiten“ der spanischen Fußballerinnen nach dem WM-Triumph verdorben worden seien, nutzte in Monaco Nationaltrainerin Sarina Wiegman von den im Endspiel geschlagenen Engländerinnen die Bühne für ein emotionales Statement im Kampf gegen sexuelle Übergriffe. „Das tut mir wirklich weh – als Trainerin, als Mutter von zwei Töchtern, als Ehefrau, als Mensch“, sagte sie nach ihrer UEFA-Auszeichnung als beste Trainerin eines Frauenteams.
„Das hätte niemals passieren dürfen“, schrieb Infantino. Aber es sei passiert und die Disziplinarorgane der FIFA hätten sofort die notwendigen Maßnahmen ergriffen. „Die Disziplinarverfahren werden ihren rechtmäßigen Lauf nehmen“, versicherte Infantino. Der 53 Jahre alte Schweizer war nach dem Finale bei der Pokal-Übergabe dabei gewesen. Spaniens Verbandspräsident Rubiales hatte bei der Siegerehrung in Sydney am 20. August Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Hermoso hatte nach dem Vorfall erklärt, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“.