Tabea im Hermoso-Trikot und Lothar ohne Plan

von Redaktion

TV-KRITIK

Blöd für Bayern, super für Sky! Sebastian Hellmann und Patrick Wasserziehr freuten sich wie 17 kleine Kinder unterm Christbaum über die Transfer-Lapsi (Mehrzahl von Lapsus) des FCB. Welch ein Jubel, welch ein Jauchzen! „Er war schon da, dann war er wieder weg“, beömmelte sich Hellmann über Beinahe-Bayer João Palhinha, der jetzt scho au nicht kommt, wie der Jogi selig gesagt hätte. – Wer war die Heldin des Abends? Für uns ganz klar Tabea Kemme, die im Spanien-Trikot der zwangsgeküssten Jenni Hermoso auflief. Das war ein prima Signal der Solidarität mit den Spanierinnen – und ein Stopp-Zeichen für die ewig gestrigen übergriffigen Herren, die immer noch durch den Fußball geistern. Das fanden viele gut, während die Schlicht-Denker auf Twitter erwartungsgemäß pöbelten. Größter Brezensalzer und Leimsieder war dort jemand, der zeterte: „Julia Simic auch wieder ganz peinlich unterwegs…“ Dass nicht Frau Simic beim Sky analysierte, sondern Frau Kemme, überfordert solche Gestalten erheblich. – Durfte sich Lothar angesprochen fühlen? Und wie! Er hatte den Flegel-Spanier ja gelobt: „Das sind Emotionen, Liebe, Leidenschaft, Glückseligkeit. Ich habe nichts gegen solche Bilder, auch wenn es der Verbandspräsident ist.“ Jetzt Tabea im Jenni-Trikot neben ihm, die neue und die alte Fußball-Welt an einem Tisch, das war ein sehr schönes Bild. Lothar ignorierte seine Kollegin geflissentlich. Und auch Sebastian Hellmann fiel nur ein schmallippiges „Ein Statement“ zu Kemmes Spanien-Trikot ein. Er musste ja ergiebig über den Transfer-GAU der Bayern referieren. Wobei er schon recht hatte, als ihm bei den Interviews mit Trainer Tuchel und Boss Dreesen auffiel, dass der FCB aktuell eher „nicht mit einer Stimme“ spricht, sondern mit ganz vielen. – Hatte Lothar seinen besten Tag? Eher nicht. Er fränkelte gehäuften Unfug, hat nach nur wenigen Jahren aber gelernt, dass Sané „Saneeeee“ heißt, und nicht „Sahne“. Nur am Vornamen „Lärroy“ muss er noch feilen. Über die Fast-Transfers wusste er, dass der FCB extra dafür andere Spieler verhökert hat: „Der FC Bayern hat Geld regeneriert.“ Die Frau Heinrich konnte sich vom Lothar nur schwer regenerieren. Ihr fiel die Aufschrift „MOP“ auf seinem T-Shirt auf, was offenbar für „Matthäus ohne Plan“ steht. JÖRG HEINRICH

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