Ancona – Die ersten größeren Widerstände bei der EM kamen für die deutschen Volleyballer nach eigener Einschätzung zum richtigen Zeitpunkt. Das hart umkämpfte 3:2 gegen Belgien am Sonntagabend schärfte den Blick für die kommenden Aufgaben. „Das sind genau solche Spiele, die wir auch brauchen, um mit den Besten mitzuhalten“, sagte Zuspieler Johannes Tille nach der Aufholjagd in Ancona.
Denn in den finalen beiden Vorrundenspielen warten nun die am stärksten eingeschätzten Gegner. Am Dienstag geht es gegen Serbien, am Mittwoch trifft die Auswahl auf Gastgeber Italien (beide 21.00 Uhr/Sportdeutschland.tv). Mit drei Siegen aus drei Spielen liegen die Volleyballer bislang voll im Soll. Die Pflichtaufgaben wurden erfüllt. Gegen den Weltranglisten-Neunten Serbien und Weltmeister Italien wird es erste deutliche Wegweiser geben, wohin die Reise der Deutschen bei diesem Turnier gehen kann.
Und dafür ist es sicher gut, schon vorher richtig getestet worden zu sein. „In der Halle ist es sehr stickig und warm. Irgendwie haben wir gar nicht reingefunden“, sagte der 26 Jahre alte Tille über den 0:2-Rückstand, den sich die Deutschen zunächst einhandelten.
Dass der Spaß zurückkehrte, hatte auch viel mit den Einwechslungen von Tille und Denys Kaliberda zu tun. „Sie sind reingekommen und haben das Spiel verändert“, sagte Ausnahmespieler Georg Grozer. Die Widerstandsfähigkeit wurde nachgewiesen. „Wir haben gesehen, dass wir in jeder Situation zurückkommen können und das wollen wir fortsetzen“, sagte Grozer. Der deutsche Kader ist in der Spitze wohl etwas unter der absoluten Elite anzusetzen, in der Breite überzeugt er aber. Trainer Michal Winiarski mangelt es nicht an Optionen. Und das ist gut so. Einfacher wird das Leben in Italien nicht. dpa