Verstappen jagt nur noch die Perfektion

von Redaktion

Max Verstappen ließ sich mal wieder nicht locken. „Das ist korrekt“, sagte der Niederländer nur und lachte, als er nach seinem Sieg in Monza auf die historische Größe seiner Leistung aufmerksam gemacht wurde. In 74 Jahren Formel 1, in fast 1100 Rennen, hatte es schon viele große Fahrer und schier unglaubliche Siegesserien gegeben. Doch er, Max Emilian Verstappen, hat seit Sonntag mit seinem zehnten Grand-Prix-Erfolg am Stück jeden einzelnen in den Schatten gestellt.

„Man erwartet nicht, dass das passiert. Vor der Saison hätte ich nicht gedacht, dass das möglich ist“, erklärte der Weltmeister bescheiden und fügte hinzu: „Wir genießen das natürlich. Solche Saisons gibt es nicht immer.“ Aus Sicht der allermeisten Formel-1-Fans muss man wohl sagen: Hoffentlich nicht.

Denn Verstappen und Red Bull drücken der Motorsport-Königsklasse dermaßen den Stempel auf, dass ein Sieg eines anderen Teams kaum vorstellbar erscheint. Zumindest schnupperte Ferrari bei seinem emotionsgeladenen Heimspiel in Italien durch Carlos Sainz 14 Runden lang am Coup. Dann aber wurde der Druck von Verstappen zu groß, Sainz verbremste sich, Verstappen zog vorbei und dann auf und davon.

Saisonübergreifend setzten sich Verstappen (13) oder sein Teamkollege Perez (2) in jedem der vergangenen 15 Grand Prix durch. Und, das darf nicht vergessen werden, in den drei Sprints, die seither ausgetragen wurden. Wer oder was soll verhindern, dass daraus eine „perfekte“ Saison wird – was es natürlich auch noch nie gegeben hat.

Acht Rennen und drei Sprints sind noch angesetzt, doch wenn man Verstappen und seinem Chef Helmut Marko Glauben schenkt, ist ein Ende der Erfolgsgeschichte nicht ausgeschlossen. Und zwar schon beim nächsten Rennen in zwei Wochen.

„Wenn wir Singapur noch gewinnen, dann kann man wirklich optimistisch auf den Rest der Saison schauen“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Marko. Verstappen ergänzte mit Blick auf die Streckencharakteristik mit vielen verwinkelten Kurven und nur kurzen Geraden: „Das wird nicht das stärkste Wochenende für uns.“  sid

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