Ancona – Am Ende eines intensiven Abends in Ancona überwog bei den deutschen Volleyballern dann doch zunächst der Ärger über die verpasste Sensation. „Hätte mir vorher jemand gesagt, wir können ein 2:3 und so ein Spiel machen, wären wir alle damit einverstanden gewesen“, sagte Nationalspieler Julian Zenger nach der überraschend knappen sowie dramatischen Niederlage gegen Welt- und Europameister Italien: „Aber wenn man den Tiebreak erreicht, will man auch gewinnen, daher ist die Enttäuschung schon da.“
Vor 5275 Fans in der Stadt an der Adriaküste hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) den großen Favoriten am Rande der Niederlage. Doch die Enttäuschung über die verpasste Chance wich schnell dem gesammelten Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. Schon vor dem Duell mit dem Co-Gastgeber hatte sich das DVV-Team nach drei Siegen und einer Niederlage das Ticket für die nächste Runde gesichert. Dass Deutschland nun den schier übermächtigen Italienern die ersten Satzverluste der EM zufügte, machte Mut – vor allem, weil Leistungsträger wie Georg Grozer und Kapitän Lukas Kampa am Mittwoch geschont wurden.
„Es war wichtig, dass wir mit Energie aufs Feld gegangen sind und so ein Spiel gemacht haben“, sagte Zenger – das habe der Mannschaft „noch mal einen großen Push gegeben“. Und dieser soll die Mannschaft jetzt auch im Achtelfinale tragen. In Bari wartet am Samstag das Duell mit den Niederlanden (21.00 Uhr/Sportdeutschland.TV). Zenger gab sich optimistisch – und formulierte die Marschroute für Samstag: „Volle Attacke auf Holland!“ sid