München – Na wer sagt‘s denn, der EHC Red Bull München nimmt in der Champions Hockey League stramm Kurs in Richtung Achtelfinale. Beim ersten Auftritt am heimischen Oberwiesenfeld fertigte der deutsche Meister den HC Kosice insgesamt souverän mit 5:2 (2:0, 2:1, 1:1). Austin Ortega (11.), Filip Varejcka (18.), Patrick Hager (33.), Neuzugang Nico Krämmer (38.) und Jonathon Blum (45.) erzielten die Treffer für den EHC. So kann es weiter gehen: Am Sonntag (16.30 Uhr) kommt Innsbruck.
Es liegt ja in der Natur der Sache, dass Auftritte zu einem frühen Zeitpunkt der Saison zumindest von einem Funken Unsicherheit begleitet sind. Auch beim EHC war das so. Was war es wirklich wert, das zurückliegende Vier-Punkte-Wochenende in Tschechien? Wie weit hat die Mannschaft die Ideen des neuen Trainers Toni Söderholm schon verinnerlicht?
Nun gut, in dieser Hinsicht brachte das erste Heimspiel dieser neuen Saison durchaus Erfreuliches. Es geht voran beim nun viermaligen deutschen Meister. Natürlich kreiselt der Puck noch nicht mit der Selbstverständlichkeit des Vorjahresmodells durch die Münchner Reihen. Von Zweit zu Zeit schleichen sich vor allem in der Defensive noch Schnitzer.
Doch man ahnt: Das wird sich richten. Wahrscheinlich schon bald. Vielleicht schon am Donnerstag, wenn die Münchner gegen Düsseldorf in der DEL die Mission Titelverteidigung beginnen. Und gerade nach vorne läuft es ja auch so schon ordentlich beim emsig kurbelnden Final-MVP Maxi Kastner und Kollegen. Vor allem in Überzahl lässt man schon die Qualitäten des Vorjahres aufblitzen. Nach 11 Minuten musste der erste Slowake brummen. Und die Kombination über Ben Steet und Jonathon Blum, die Austin Ortega ins Netz zauberte war schon einmal zum Zungeschnalzen.
Und was die Konkurrenz nicht gerne sehen wird: Er spielt schon effizient, der Club, den Söderholm auch in Europa gerne zumindest in die Top-4 führen würde. Ok, bei Filip Varejcka war Glück mit im Spiel, der Youngster wusste selbst nicht genau, wie er die Scheibe zum zwischenzeitlichen 2:0 über die Linie gebracht hatte (18.). Patrick Hager dagegen wuchtete sie umso humorloser zum zwischenzeitlichen 3:1 ins Netz. Das gefiel den gut 2600 Unentwegten, die auch an diesem lauen Sommerabend den Weg ins alte Olympia-Eisstadion gefunden hatten.
Und Kosice? Hatte nach ansehnlicher Anfangsphase Mühe, mit dem Münchner Tempo Schritt zu halten. Wirklich brenzlig wurde es für EHC-Goalie Mathias Niederberger eigentlich nur in Unterzahl. Allerdings, auch eine Botschaft an Söderholm: Gleich zwei Versuche saßen. Jens Olsson (28./43..) ärgerte den iNationaltorhüter gleich doppelt. Doch das blieb für den EHC nur ein Schönheitsfleck. PATRICK REICHELT