Belgrad/München – Erst untermauerte Oliver Zeidler mit der nächsten Goldfahrt seine Ausnahmestellung, dann atmete auch die Crew des Deutschland-Achters erleichtert auf: Die deutschen Vorzeigeboote sorgten zum Abschluss der Ruder-WM für die ersehnten Erfolgserlebnisse. Einer-Dominator Zeidler sendete mit dem dritten WM-Titel ein dickes Ausrufezeichen Richtung Olympia, dazu hielt der Achter dem Druck stand und löste das Ticket für Paris.
„Es ist schon eine große Ehre“, sagte Zeidler, der bei der Siegerehrung sichtlich gerührt sein nächstes WM-Gold entgegennahm und nach der erneuten Machtdemonstration bei den Titelkämpfen in Belgrad als Topfavorit zu den Sommerspielen im kommenden Jahr reisen wird. „Ich bin jetzt so lange ungeschlagen.“ Drei WM-Titel seien „schon ordentlich, und ich bin sehr, sehr stolz und zufrieden“.
Zeidler ließ der Konkurrenz auch in seinem vierten WM-Rennen auf der Ada-Ciganlija-Regattastrecke nicht den Hauch einer Chance und verwies Simon van Dorp (Niederlande) und Thomas Mackintosh (Neuseeland) auf die Ränge zwei und drei. Durch den Finaleinzug hatte er bereits sein Ticket für Paris gesichert, dazu verhinderte er wie schon im Vorjahr mit der einzigen DRV-Medaille eine WM-Nullnummer in den 14 olympischen Bootsklassen.
Kurz nach dem Goldlauf des Münchners sorgte der Achter um Schlagmann Mattes Schönherr für einen versöhnlichen WM-Abschluss. „Wir sind belohnt worden für unseren Mut. Das war das beste Rennen der Saison“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge nach einem beherzten Auftritt und Platz fünf. Im Ziel ließen ihre Schützlinge vor Freude das Wasser spritzen.
Im Vorjahr hatte das nach Olympia-Silber in Tokio stark verjüngte Flaggschiff noch das Finale verpasst, diesmal umging der Achter beim Sieg von Titelverteidiger Großbritannien die knifflige Nachqualifikation im nächsten Jahr. „Alle haben reingehalten, was ging. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Schönherr. sid