Ein Auftritt mit Wucht und Zauber

von Redaktion

Sané quirlig, Müller mit Alters-Power – die deutschen Spieler in der Einzelkritik

Marc-Andre ter Stegen: Erstmals in der 16. Minute gefragt, als er gut getimt herauslief und einen französischen Angriff abfing. Sicher bei den Kopfbällen von Les Bleus bei Standards, Topparade gegen Cavaminga und Griezmann. Note: 2

Jonathan Tah: Setzte die Tradition großer Innenverteidiger in der Viererkette auf rechts fort (Boateng und Rüdiger hatten beim DFB so angefangen) und machte das erstaunlich gut. Die Leverkusen-Form halt. Ist nicht der Sprinter, der das Spiel aufreißt, sondern ein unaufgeregter klassischer Verteidiger, der an der Seitenlinie seine Reichweite ausspielt. Foul zum Elfer einziger Abstrich Note: 2

Niklas Süle: Vom Kreißsaal in den Strafraum. Durch die zweite Vaterschaft im Vergleich zum Samstagspiel blitzgereift. Sehr abgeklärte Partie. Note: 3

Antonio Rüdiger: Zeigte diesmal die hohe Kunst des Verteidigens: Gegen schnellere Spieler (Kolo Muani) bestehen, ohne einen Strafstoß zu verursachen. Note: 2

Benjamin Henrichs: Eigentlich rechter Verteidiger – ist nun aber die Nummer-eins-Option für links. Gewann gegen den flinken Kingsley Coman nicht jeden Zweikampf, aber hatte etliche klinisch saubere Klärungen in der Abwehr, Ballrückeroberungen im Mittelfeld und wirkte agil auf dem Flügel wie als Vorbereiter des Führungstors. Note: 2

Robin Gosens: Ab der 78. für Henrichs. Ohne Bewertung

Emre Can: In vertrauter Umgebung lieferte der Dortmunder eines seiner besseren Länderspiele. Klare Steigerung zum Samstag. Räumte auch in der Abwehr mit auf, wenn es erforderlich war. Note: 3

Ilkay Gündogan: Nach 25 Minuten musste der Kapitän das zweite Mal behandelt werden, und das war’s. Mit Umsicht bei der Sache gewesen, bügelte etwa zum Preis, sich am Rücken weh zu tun, einen Can-Fehler aus. Ohne Note

Pascal Groß: Kam unverhofft und früh für Gündogan zum zweiten Länderspiel. Hat natürlich nicht die Rolle wie der Kapitän, belastete sich vor der Halbzeit mit einer Gelben Karte. Fiel etwas ab. Note: 4

Leroy Sané: Weniger auffällige Szenen als gegen Japan – was aber vor allem daran lag, dass die Mitspieler nicht so krass abfielen. Spielte einen sprungbereiten Rechtsaußen – und lief den perfekten Konter zum 2:0. Note: 2

Florian Wirtz: Neben Müller, der das Feld schwer beackerte, fiel seine Leichtfüßigkeit auf. Gutes Wechselspiel mit Müller, suchte den Weg in die Spitze, konnte angespielt werden, weil er die Bälle festmachte. Hatte das zweite Tor auf dem Fuß, ehe es Sané schließlich machte. Note: 2

Jonas Hofmann: Übernahm vom Leverkusener Kollegen Wirtz für die letzten 12 Minuten. Ohne Bewertung

Serge Gnabry: Komplett andere Einstellung als gegen Japan, hatte Kampfschweinmomente. Hielt vorne seine Position, arbeitete mit nach hinten, bekam durch erste gelungene Aktionen und das Zusammenspiel mit Henrichs Selbstvertrauen. Zweiter Assist zum 1:0. Note: 2

Julian Brandt: Löste Gnabry ab. Und nahm dessen Spielfreude auf. Ohne Bewertung

Thomas Müller: Der freundliche ältere Herr erhielt den lautesten Begrüßungsapplaus (in Dortmund!) – und lieferte eine Power-Partie. Lief den Torhüter an, verteilte Bälle und schloss ab. Wiederentdeckung auf der Mittelstürmerposition, für die er sich nie geeignet hielt. Ein Altersmärchen. Note: 1

Kai Havertz: Kam in der 64. Minute für den bienenfleißigen Müller. Punktete mit Pass zum 2:0. Ohne Bewertung

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