Hilfsbereite Bayern – aber noch keine Anfrage

von Redaktion

DFB hat wegen Nagelsmann noch nicht angeklopft, Hoeneß sagt aber: „An uns würde es nicht scheitern“

München – Der FC Bayern würde dem Deutschen Fußball Bund (DFB) keine Steine in den Weg legen, sollte er sich tatsächlich um Julian Nagelsmann (36) als neuen Bundestrainer bemühen. Die Münchner Verantwortlichen zeigten sich bereits in der Vergangenheit stets erfinderisch, wenn es um finanzielle Einigungen mit dem Verband ging. Als Hansi Flick (58) noch bei den Bayern beschäftigt war und sein Arbeitsverhältnis vorzeitig auflösen wollte, um den Bundestrainerjob anzutreten, wurde ein Freundschaftsspiel zwischen dem Rekordmeister und der Nationalmannschaft vereinbart. So sollten etwaige Ablöse-Zahlungen kompensiert werden. Besagte Partie steht übrigens immer noch aus. Im Falle von Nagelsmann – der in München immer noch auf der Gehaltsliste steht – würden die Verantwortlichen des FC Bayern dem klammen Verband ebenfalls entgegenkommen. „Am FC Bayern würde das sicherlich nicht scheitern“, kündigte Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) an. Kurios: Obwohl der Name von Nagelsmann in aller Munde ist, gibt es nach tz-Informationen noch keinen Kontakt zwischen ihm und dem DFB. Und auch die Bayern haben noch nichts aus der Verbandszentrale gehört. „Nein, bisher gibt es keine Anfrage. Und da es ein Drei-Parteien-Geschäft ist, brauchst du erst jemandem, der dich fragt, bevor du was dazu sagst“, verriet Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56). Doch die Drähte zwischen DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (64) und Bayern-Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge (67) sind bekanntlich kurz. „Wenn es Julian Nagelsmann werden sollte, dann kriegen sie einen jungen Trainer, aber hoffentlich auch einen, der den Erfolg wieder mitbringt“, sagte Rummenigge der Bild und ergänzte: „Warten wir ab, welche Entscheidung der DFB fällt. Unser Vorstand wird sich sicherlich dem Gespräch nicht verweigern.“ Dann muss „nur“ noch Nagelsmann Interesse haben. Und wenn nicht? Dann ist auch vonseiten des DFB alles denkbar. Präsident Bernd Neuendorf schloss gestern in der ARD explizit „keine Option“ aus – auch nicht einen ausländischen Trainer wie Louis van Gaal, von dem auch Bastian Schweinsteiger in der ARD schwärmte: „Er wäre am besten für die Mannschaft.“.

Dass mit einem neuen Trainer auf einen Schlag alles gut ist, bezweifelt der frühere Bundestrainer Berti Vogts. „Viele Dinge laufen beim DFB in die falsche Richtung. Ein neuer Bundestrainer allein wird da nicht reichen“, sagte der 76-Jährige der Rheinischen Post. bok/dpa

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