Mit Schweden-Power an die Spitze

von Redaktion

Bayerns Fußball-Frauen haben hohe Ziele – und in Harder und Eriksson zwei Weltklasse-Neuzugänge

München – Ihre ersten Wochen beim FC Bayern München haben Pernille Harder und Magdalena Eriksson zweifellos genossen. „Es fühlt sich gut an. Fast, als ob ich wieder zehn Jahre jünger wäre“, sagte Eriksson und verglich ihre Situation mit einem Kind, das in eine neue Schulklasse kommt. Neue Mitspielerinnen, neue Trainer, ein neues Umfeld, die deutsche Sprache und Kultur, sie sauge alles auf wie ein Schwamm, erzählte die schwedische Nationalspielerin. Unterstützung erhält die 30-Jährige dabei von ihrer gleichaltrigen Lebensgefährtin Harder, die Kapitänin der dänischen Nationalmannschaft spielte von 2017 bis 2020 bereits beim VfL Wolfsburg und beherrscht deshalb die deutsche Sprache. Auch Lea Schüller bringt Eriksson jeden Tag zwei neue deutsche Worte bei, dazu kommen Stunden mit einem Lehrer. Die Integration sollte vor der dem Start in die neue Bundesligasaison am Freitag in Freiburg (18.15 Uhr) also schnell gelingen.

Auf dem Platz dürfte es ohnehin keine Verständigungsschwierigkeiten geben. Es steht außer Frage, dass Harder und Eriksson den Bayern-Frauen sportlich sofort weiterhelfen können. Beide sind Weltklassespielerinnen, der FC Bayern sendete in diesem Sommer mit der spektakulären Verpflichtung des Duos vom FC Chelsea ein Zeichen an die Konkurrenz in ganz Europa. Harder verstärkt die ohnehin starke Offensive, sie kann als Stürmerin zum Einsatz kommen, bevorzugt aber die Position im offensiven Mittelfeld hinter den Spitzen. Ihre Torgefahr stellte sie bereits in den Testspielen gegen Fortuna Sittard und Manchester United sowie im DFB-Pokal gegen Andernach unter Beweis, als sie jeweils ein Tor erzielte. Eriksson hingegen wird eine Lücke in der Abwehr schließen, da bisher keine Innenverteidigerin mit starkem linken Fuß im Kader stand. „Wir werden flexibler sein“, sagte Trainer Alexander Straus, der ankündigte, dass seine Mannschaft sowohl mit Dreier- als auch mit Viererkette in der Defensive auflaufen kann.

Der Trainer und Abteilungsleiterin Bianca Rech hatten großen Anteil daran, dass Harder und Eriksson trotz anderer prominenter Angebote nach München wechselten. In mehreren Gesprächen konnten sie das Duo von ihren Ideen und den Werten des FC Bayern überzeugen. „Es ist eine großartige Chance, Teil der Reise zu sein, auf der sich der FC Bayern gerade befindet“ sagte Harder. Diese Reise soll die Bayern-Frauen erneut zur Meisterschaft führen, aber auch in den Kreis der absoluten Spitzenteams in Europa. „Wir wissen, dass wir ein Team haben, dass in der Lage ist, die Champions League zu gewinnen. Aber für uns geht es erst mal darum, uns einzufinden. Wir müssen uns als Mannschaft jeden Tag weiterentwickeln und dann schauen, wo uns das hinbringt“, sagte Eriksson. Ein Triumph in der Königinnenklasse blieb bislang beiden trotz beachtlicher Titelsammlung verwehrt. Künftig wird das Paar diesem Traum im Trikot des FC Bayern hinterherjagen. CHRISTIAN STÜWE

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