Frankfurt/Main – Die Zukunft offen? Die Rückkehr fraglich? Und der Großteil des WM-Kaders sogar gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit? Die jüngsten Diskussionen um die erkrankte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sorgen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für Kopfschütteln. Den Spekulationen traten die Verantwortlichen deshalb mit deutlichen Worten entgegen – allen voran Co-Trainerin Britta Carlson.
Der „medial verbreiteten Behauptung“, sie habe bei den Nationalspielerinnen eine Umfrage hinsichtlich der Bereitschaft zur Fortsetzung der Zusammenarbeit durchgeführt, „widerspreche ich ausdrücklich und mit aller Entschiedenheit“, teilte Carlson in einer „Richtigstellung“ über die Sozialen Medien mit. Die Behauptung sei „vollkommen haltlos“ und stelle ihre „langjährige Integrität“ als Co-Trainerin infrage.
Zuvor hatte der TV-Sender Sky berichtet, vieles spreche dafür, dass „MVT“ nach ihrer Genesung nicht zurückkehren werde. Demnach habe Carlson versucht, „ein valides Stimmungsbild“ unter den WM-Fahrerinnen einzuholen, es gebe „Indizien“ für ein „eindeutiges Votum“ gegen die Bundestrainerin.
Carlsons Antwort folgte prompt. Richtig sei, dass sie und Co-Trainer Michael Urbansky „im Auftrag“ der Bundestrainerin „vertrauliche Einzelgespräche“ geführt hätten. Darin sei es auch um die Ansichten der Spielerinnen zum Desaster bei der WM in Australien gegangen. „Jede andere Darstellung entspricht nicht den Tatsachen“, betonte Carlson, die Voss-Tecklenburg bei den Spielen der Nations League in Dänemark (22. September) und in Bochum gegen Island (26. September) vertreten wird.
Nach den Aussagen des Ehemanns der Bundestrainerin hatten die Diskussionen Fahrt aufgenommen. Die WM habe „Martina sehr mitgenommen“, sagte ihr Mann Hermann Tecklenburg. „Sie ist schon krank aus Australien wiedergekommen, sie war mental und körperlich angeschlagen.“ Erst wenn sich „MVT“ wieder gesund melde, werde eine Entscheidung fallen, schrieb die Bild.
DFB-Chef Bernd Neuendorf reagierte ausweichend auf die jüngsten Berichte zur Zukunft der 55-Jährigen. „Wir wissen, dass Martina Voss-Tecklenburg derzeit krank ist, da gebieten es der Respekt und die Fürsorge, dass wir darüber nicht spekulieren“, sagte der 62-Jährige der ARD. Trotz eines Vertrags bis 2025 und dem angekündigten Verbleib hat der krankheitsbedingte Ausfall die Spekulationen über die Zukunft neu angeheizt. sid