Basketball vor dem Start Die Bayern suchen die Welle

von Redaktion

PATRICK REICHELT

Ok, ein bisschen muss sich die Münchner Basketball-Fangemeinde noch gedulden. Bayern-Trainer Pablo Laso hat seinen drei Weltmeistern fürs erste noch freigegeben. Am Sonntag wird das Gold von Manila beim Testturnier im heimischen BMW Park zumindest ein bisschen auf der Tribüne leuchten. Aber das wird sich ändern. Wenn Ende des Monats die BBL ihre Türen öffnet, dann haben die Bayern mit USA-Schreck Andi Obst, Isaac Bonga und Niels Giffey drei echte Weltmeister auf dem Feld.

Und das ist eine Wendung, die dem zuletzt nicht immer glücklichen Branchenführer kaum besser in die Karten spielen könnte. Die Bayern blasen seit dem heftigen 0:3-Aus gegen Ulm zum Angriff. Man will nicht nur wieder eine sportliche Macht – man will Attraktion sein. Will im kommenden Sommer auf einer Welle in die neue Heimstätte SAP-Garden reiten, in die man regelmäßig gut 11 000 Menschen locken will. Klar: Die drei Champions kommen da auch vermarktungstechnisch gerade Recht.

Aber die Bayern haben auch abseits der Dinge in Fernost viel getan. In Pablo Laso holte man sich einen Trainer aus einem bis dato eigentlichen unerreichbaren Regal. Und der scheint seinem neuen Arbeitgeber nun auch eine spielende Attraktion zu bescheren. Die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass Laso in seinem Landsmann Serge Ibaka einen absoluten Hochkaräter der Szene an der Angel hat. Ein mehrfacher Euroleague-Champion neben, ein NBA-Champion auf dem Feld – eindrucksvoller wurden in der BBL noch nie Ansprüche angemeldet.

Zumal sich der neue Bayern-Kader auch hinter Ibaka sehen lassen kann. Man holte sich nicht – wie zuletzt – Spieler aus dem Niemandsland, in der Hoffnung, sie würden sich in München zu Stars entwickeln. Von den jugendlichen Entdeckungen Leandro Bolmaro oder Sylvain Francisco bis hin zu Fenerbahce-Kraftpaket Carsen Edwards oder Rückkehrer Devin Booker – die Bayern haben nun eine Vielzahl an auf höchster Ebene erprobten Kräfte an Bord.

Diese muss Laso nun zu einem schlagkräftigen Team formen. Viel Zeit hat er dafür nicht mehr, bereits in zwei Wochen steht der erste Ernstfall auf dem Programm. Dann sind immerhin auch die drei Weltmeister mit von der Partie.

patrick.reichelt@ovb.net

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