In Überzahl schon meisterlich

von Redaktion

EHC Red Bull München bezwingt Düsseldorf in einem heißen DEL-Auftaktspiel mit 4:2

VON PATRICK REICHELT

München – Zwei Minuten vor Schluss setzte Düsseldorf alles auf eine Karte. Hendrik Haukeland ging vom Eis. Hochbetrieb also noch einmal im Münchner Drittel. Doch Meister EHC Red Bull München konnte Schaden von sich und seinem Tor fernhalten. Bis er schließlich amtlich war, der schwer erkämpfte 4:2 (2:0, 0:0, 2:2)-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG. Womit zumindest der Auftakt in die Mission Titelverteidigung schon einmal geglückt wäre.

In den Minuten vor dem Start wird vor allem das Grüppchen der Neu-Münchner genau hingeschaut haben. Über den Videowürfel flimmerten noch einmal die Szenen der rauschenden Meisterkür. Auf dem Eis – Szenen fürs Herz. Die Kinder der Champions brachten das Meisterbanner, das – natürlich stilecht zu den Klängen der Bayernhymne – unter das Wellblech der Olympia-Eishalle gezogen wurde. Gut denkbar, dass dies bei Dominik Bittner, Markus Eisenschmid & Co die Gedanken reifen ließ: „Das will ich auch.“

Ungefähr so starteten sie dann jedenfalls auch in die Saison in blau. Der ganze EHC startete so, wie man das hatte erwarten können: mit Dampf. Die Münchner schnürten die allerdings auch schwer verletzungsgeplagten Düsseldorfer in ihrem Drittel ein. Und es zeigte sich, was sich schon in der Königsklasse angedeutet hatte. Der Systemwechsel von Trainer-Legende Don Jackson auf Trainer-Legende in spe, Toni Söderholm, mag noch nicht vollends vollzogen sein. Doch die eine oder andere Stärke des Vorjahres nahm man nahtlos auch in diese neue Spielzeit.

Allen voran das Powerplay. Erster Versuch in Minute elf: Austin Ortega und Maxi Kastner warfen die Waschmaschine an. Ben Street vollstreckte von rechts – 1:0. Der erste Torschütze der 30. DEL-Saison war gefunden. Nur Sekunden später schlitterte Kevin Clark bedröppelt auf die Strafbank – Andi Eder vollstreckte. Wenn auch mit leichter Mithilfe von Ex-Kollege Hendrik Haukeland im Düsseldorfer Tor.

Wobei ´die DEG schon zeigte, dass der Münchner Manager Christian Winkler wohl nicht umsonst vor der „besten DEL aller Zeiten“ gewarnt hatte. Das Team von Trainer Thomas Dolak, der auch weiß, wie sich Meisterfeiern in München anfühlen (2000: München Barons), arbeitete sich im zweiten Durchgang ins Spiel und hatte seine Chancen. Doch Nationaltorhüter Mathias Niederberger hatte die Sache lange im Griff.

Bis zum Schlussviertel. Bis zur unglücklichen Mithilfe von Kollege Jonathon Blum, der eine Hereingabe des Düsseldorfers Luis Üffing über den verdutzten Schlussmann ins eigene Netz boxte. Die Unparteiischen überprüften die kuriose Szene im Video. Und anders als einige Minuten zuvor beim regelwidrigen Versuch von Maxi Kastner lautete der Beschluss: Tor (49.). Das machte Mut – schon Sekunden später zogen die Rheinländer wieder konsequent zum Tot. Victor Svensson schob trocken zum 2:2 ein (50.).

Aber wenn es zwickt, dann hat der EHC momentan – man ahnt es – sein Powerplay. Alex Ehl musste raus. Die Münchner meldeten sich mit einem Pfostenknaller an. Dann wühlte Patrick Hager erfolgreich vor Haukeland – und Trevor Parkes schlug eiskalt zu. Wenig später schoss Maxi Kastner (55.) den EHC Red Bull München endgültig mit einem Schuss ins leere Tor ins Glück (60.).

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