Bereit für den Gipfel

von Redaktion

EHC reist mit einem 4:2 gegen Düsseldorf nach Mannheim – der Trainer fordert Besserung

VON PATRICK REICHELT

München – Trevor Parkes sah lädiert aus als er nach getaner Arbeit aus der Kabine trat. Die Nase des Torjägers des EHC Red Bull München war von einer kräftigen Schramme geziert. Doch Parkes war glücklich. Mit seinem Team hatte er den DEL-Auftakt gegen die Düsseldorfer EG mit 4:2 für sich entschieden. Der 32-Jährige selbst hatte fünf Minuten vor dem Ende den wackelnden Meister mit dem 3:2 erlöst. Ein Abpraller, kein Kunstwerk, eher harte Arbeit – „ein Parkes-Tor“, wie der Kanadier lachend befand.

Und es war ein Treffer, mit dem er sich und den Seinen statt vielen Fragezeichen ein bisschen Rückenwind für den Sonntag bescherte. Um 19 Uhr muss der Meister dann bei den Mannheimer Adlern ran und damit gleich einmal bei dem Team, das viele als den größten Münchner Gegenspieler in dieser 30 Spielzeit der DEL sehen. Für Parkes offensichtlich eine verlockende Perspektive. „Das wird ein tolles Spiel“, krähte der Kanadier, „beide Teams werden gleich einmal sehen, wo sie stehen.“

Trainer Toni Söderholm sah die Sache derweil schon kritischer. Dem Finnen hatte der erste Liga-Auftritt seines Ensembles zumindest in einzelnen Bestandteilen weniger behagt. Zumal er das Problem kurioserweise im Bereich ausmachte, in dem er seit seinem Amtsantritt die wenigsten Veränderungen vorgenommen hatte. „Offensiv im Spiel fünf gegen fünf war das unser schwächstes Spiel bisher“, befand er, „wir können glücklich sein, dass wir das Spiel am Ende noch gewonnen haben.“ Die Zahlen geben ihm prinzipiell Recht. Drei der vier Treffer vom Donnerstag fielen in Überzahl. Als Maxi Kastner dann in den Schlusssekunden den Deckel auf die Partie setzte, war das Düsseldorfer Tor bereits verwaist – Goalie Hendrik Haukeland hatte für einen sechsten Feldspieler bereits auf der Bank Platz genommen.

Für Söderholm war die Sache indes erklärbar. Mit Düsseldorf hatte man einen Gegner der seinen Münchnern intensiver entgegentrat als es die bislang vier Rivalen in der Champions-Hockey-League getan hatten. „Es sind Kleinigkeiten, die dann zu Fehlern führen“, analysierte er. Mit anderen Worten: Nichts was sich auf dem Weg in eine lange Saison nicht abstellen lassen würde.

Umso mehr, als Söderholm wohl schon bald auf die ein oder andere Spitzenkraft mehr in seinem Offensivspiel zurückgreifen können wird. Mit Yasin Ehliz, Chris Desousa und Filip Varejcka mussten gegen Düsseldorf gleich drei seiner Meister passen. Mit Oberkörperverletzungen, wie die offizielle Sprachregelung beim EHC besagt. Zumindest Ehliz und Desousa liebäugeln mit einer Rückkehr am kommenden Freitag wenn Meisterspieler Justin Schütz mit den Kölner Haien ans Oberwiesenfeld zurückkehrt.

Doch erst einmal muss man sich mit dem bestehenden Personal im Gipfel in Mannheim beweisen. Wird man auch, dessen ist sich Söderholm, offenbar sicher. „Dieses Spiel wird sicher Werbung für das deutsche Eishockey“, sagte er. Doch auch schmucklose Tore, wie das von Trevor Parkes, nähme er dann ganz sicher gerne mit.

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