„Hartes Stück Arbeit“ auf Kunstrasen

von Redaktion

Leipzig tritt im Berner Wankdorf-Stadion an

Bern – Als Marco Rose vor dem Champions-League-Auftakt in den Flieger nach Bern stieg, war der Frachtraum prall gefüllt. „Wir werden alle möglichen Fußballschuhsorten einpacken, die es gibt“, hatte der Trainer von RB Leipzig angekündigt, bevor es auf dem Kunstrasen des Wankdorf-Stadions gegen die Young Boys Bern um die ersten Königsklassen-Punkte geht. Doch nicht nur wegen des ungewohnten Geläufs ist der Underdog keinesfalls zu unterschätzen.

Die Schweizer seien „eine sehr dynamische Mannschaft mit sehr viel Power, Wucht nach vorne, gutes Pressing“, warnte Rose vor der richtungweisenden Partie am Dienstag (18.45 Uhr/DAZN): „Da wartet auch ein hartes Stück Arbeit auf uns.“ Ähnlich klang auch RB-Spielmacher Emil Forsberg, der weiß, wie wichtig drei Punkte zum Start auf dem Weg ins Achtelfinale wären: „Wir fahren da hin, um zu gewinnen. Aber es wird nicht einfach. Das ist Champions League.“

Selbstvertrauen geben dem DFB-Pokalsieger die jüngsten Auftritte in der Bundesliga: Drei Siege in den vergangenen drei Liga-Spielen bei 11:1 Toren. Und selbst ohne Top-Stars wie Offensivkünstler Dani Olmo und Kapitän Willi Orban (beide Knieverletzung) siegt RB weiter. „Das Schöne ist, wir haben gesehen, dass wir auch in der Konstellation ohne unseren Kapitän, ohne Dani, gut Fußball spielen können“, hatte Rose am Samstag nach dem 3:0-Erfolg gegen den FC Augsburg gesagt. Das soll auch in Bern so weitergehen.

Während im Angriff die Neuzugänge Lois Openda und Xavi Simons (je drei Saisontore) auch in der Schweiz wirbeln dürften, könnte auf die verletzungsgeplagte Abwehr ein Stresstest hinzukommen. In Abwesenheit von Orban und dem erkrankten Lukas Klostermann bildeten Mohamed Simakan (23 Jahre) und Castello Lukeba (20 Jahre) schon gegen den FCA die Innenverteidigung. Rose lobte besonders Orban-Ersatz Lukeba zuletzt, er sei „wie ein alter Hase“ aufgetreten.

Und dennoch: Hinter dem blutjungen Abwehr-Duo gehen Rose langsam die Verteidiger aus. „Die nächsten Wochen werde für uns in der Konstellation schon knackig“, sagte der 47-Jährige: „Ich bin positiv gestimmt, aber mehr darf da hinten jetzt auch nicht passieren.“ Beim Augsburg-Spiel saß lediglich der 18 Jahre alte Tim Köhler als Alternative für das Abwehr-Zentrum auf der Bank.

Gegen die Young Boys, die vom früheren Bundesliga-Profi Raphael Wicky (Werder Bremen, Hamburger SV) trainiert werden, sollte dennoch ein Sieg her. Ansonsten gerieten die Sachsen in der machbaren, aber anspruchsvollen Gruppe G mit Titelverteidiger Manchester City und Roter Stern Belgrad als übrigen Gegnern sofort ins Hintertreffen.

Welche Rolle der Untergrund im Wankdorf-Stadion spielt? Laut Rose eine nicht zu unterschätzende. Schon das Spielersatztraining am Sonntag in Leipzig wurde auf Kunstrasen durchgeführt.

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