Nach der teilweise harschen Kritik am sogenannten Potenzialanalysesystem im deutschen Leistungssport hat sich Kommissionschef Urs Granacher zur Wehr gesetzt. Der Chef der PotAS-Kommission reagierte damit unter anderem auf den Präsidenten des Deutschen Basketball-Bundes, Ingo Weiss. Er hatte nach dem sensationellen Weltmeistertitel für die Nationalmannschaft darauf hingewiesen, dass Basketball bei der Förderungswürdigkeit am schlechtesten bewertet gewesen sei, die bei der WM zuvor medaillenlose Leichtathletik dagegen am besten. Mit der PotAS-Analyse sollen die Fördergelder des Bundes stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden.
„Was Herr Weiss macht, ist eine weit reduzierte Darstellung der Tatsachen“, sagte Granacher nun. Der Leiter der Professur für Trainings- und Bewegungswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fügte hinzu, Weiss versuche, seinen Verband „nun im besten Licht“ darzustellen: „Ich freue mich auch über den Erfolg. Doch es ist nicht zielführend, was er tut.“
Es werde im Spitzensport immer zu Ergebnissen kommen, die nicht unmittelbar erklärbar seien. So sei die Fußball-Nationalmannschaft nach dem WM-Titel 2014 zweimal bereits in der Vorrunde ausgeschieden. „Wir werden nie ein optimales System finden. Ich glaube aber, dass PotAS ein gutes System ist.“