Kane träumt von seinem Wohnzimmer

von Redaktion

Königsklassen-Auftakt gegen ManU – Engländer will mit Bayern ins Finale im Wembley

München – Beim Gedanken an das große Finale in seinem „Wohnzimmer“ leuchteten die Augen von Englands Teamkapitän Harry Kane. „Die Champions League ist der größte Wettbewerb. Der Titel wäre ein Traum – und in Wembley wäre es noch spezieller für mich“, sagte der Superstar des FC Bayern vor dem Start in die Münchner Mission Henkelpott. Mit Blick auf das Endspiel am 1. Juni 2024 im Londoner Fußball-Tempel fügte er aber gleich an: „Es geht doch erst los.“

Und das am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) im Klassiker gegen ein angeschlagenes Manchester United ohne den gesperrten Trainer Thomas Tuchel, aber mit den immer gleichen Zielen. Sein Triumph 2021 mit dem FC Chelsea sei zwar nur „ein flüchtiger Moment gewesen, man kann ihn nicht lange festhalten – aber ich will das wieder erleben, unbedingt. Wir werden alles tun, um den Wettbewerb zu gewinnen“, sagte Tuchel vor dem ersten Gruppenspiel.

Auch 100-Millionen-Einkauf Kane, bislang noch titellos, machte vor dem Topduell mit seinen Ex-Kollegen von der Insel deutlich, „dass ich um den Titel spielen will. Deswegen“, stellte er im dunkelroten Bayern-Shirt klar, „bin ich hergekommen“.

Allerdings war in den vergangenen drei Jahren jeweils schon im Viertelfinale Endstation gewesen – entsprechend ist Wiedergutmachung angesagt. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sprach von „unserem großen Wunsch, dass es in dieser Saison wieder etwas weiter geht“. Es sei „Luft nach oben, wir haben die Ansprüche nicht erfüllt“, ergänzte Tuchel, der um die hohe Erwartungshaltung weiß.

Auch wenn die Münchner die vergangenen 19 Auftaktspiele der Königsklasse gewonnen haben und ManUnited mit Teammanager Erik ten Hag schwer in der Krise steckt, warnte Kane ausdrücklich. Es werde „ein schweres Spiel. Manchmal sind genau solche Mannschaften gefährlich, weil sie immer darauf aus sind, im großen Stil zurückzukommen“, sagte der Torjäger. Auch für Thomas Müller ist United nach wie vor „eine Instanz im Weltfußball“.

Wie auch immer: „Das ist ein absoluter Klassiker, es hat schon viele große Spiele gegeben zwischen diesen Mannschaften“, unterstrich Sportdirektor Christoph Freund. Die Bilanz spricht für die Münchner. Unvergessen bleibt aber die „Mutter aller Niederlagen“ 1999 im Finale, als in 102 Sekunden alle Träume platzten (1:2).

24 Jahre später ist es nur der Start in die Gruppenphase, doch der soll Signalwirkung haben. Allerdings muss der deutsche Rekordmeister auf Tuchel verzichten, der sich im Viertelfinal-Rückspiel der vergangenen Saison kurz vor Schluss wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte und gesperrt ist.

Heißt: Kein Kontakt vor und während der Partie mit den Stars, dafür ein „gemütlicher“ Platz in einer Arena-Loge. Auf der Bank werden die beiden Assistenten Zsolt Löw und Anthony Barry ihren Chef vertreten. Das sei, so Tuchel, „sicher kein Vorteil, wir werden aber top vorbereitet sein“.

Ansonsten gibt es außer dem Dauerverletzten Manuel Neuer keine Ausfälle. Kingsley Coman kehrt in der Kader zurück, Raphael Guerreiro ist wieder im Training, soll aber nach seinem Muskelbündelriss noch geschont werden.

Nach dem jüngsten 2:2 im Topspiel gegen Leverkusen, bei dem Vize-Kapitän Joshua Kimmich wegen seiner frühen Auswechslung und Matthijs de Ligt wegen seiner Reservistenrolle leicht grummelten, sind Siege gegen Manchester und am Samstag gegen Bochum Pflicht, um beim traditionellen Wiesn-Besuch am Sonntag halbwegs gute Stimmung zu haben. Die englischen Wochen, betonte Müller, seien „das Salz in der Suppe“.

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