Paris/Bern – Mutlose Dortmunder Borussen sind mit einer ernüchternden Pleite in ihre „Monstergruppe“ gestartet, RB Leipzig hat dagegen einen ersten Pflichtsieg auf dem Weg ins Achtelfinale gefeiert. Während der BVB zum Auftakt der Champions League 0:2 (0:0) bei Paris St. Germain unterlag und schon unter Druck steht, gewann Pokalsieger Leipzig bei Außenseiter Young Boys Bern trotz einiger Wackler am Ende verdient mit 3:1 (1:1).
Im Pariser Prinzenpark trafen Topstar Kylian Mbappe (49./Handelfmeter) und ausgerechnet der ehemalige Dortmunder Achraf Hakimi (58.) für den französischen Meister. PSG ist in der immens starken Gruppe F mit Clubs aus vier der fünf Topligen der Favorit. Im Parallelspiel trennten sich Dortmunds nächste Gegner AC Mailand und Newcastle United 0:0, der BVB ist also vorerst Letzter.
Während Dortmund zu zaghaft und zögerlich agierte, ließ Paris St. Germain seinen 350-Millionen-Euro-Sturm von der Kette. Mbappe, der frühere Dortmunder Ousmane Dembele und Randal Kolo Muani kamen trotz Überlegenheit jedoch recht selten durch. Die Dortmunder warfen sich mit nur 20 Prozent Ballbesitz in der ersten Halbzeit energisch dazwischen oder hatten wie bei Vitinhas Schuss an den Innenpfosten Glück (20.).
Nach der Pause war Niklas Süles Handspiel die Szene, die alles kippen ließ. Der frühere Münchner wurde unglücklich von einem Schuss getroffen. Schiedsrichter Gil Manzano (Spanien) wollte trotz längerer Überprüfung nicht von seiner mindestens fragwürdigen Entscheidung abrücken. Der BVB versuchte, sich aus seiner Verpuppung zu schälen, kassierte aber umgehend das zweite Tor. Joker Jamie Bynoe-Gittens traf immerhin noch den Außenpfosten (79.).
Im Stadion Wankdorf, das mit der legendären 54er-Vorgängerarena nur noch Namen und Standort gemein hat, machte Leipzig den ersten Schritt zum erneuten Achtelfinal-Einzug. Mohamed Simakan (3.), Xaver Schlager (73.) und der eingewechselte Benjamin Sesko (90.+2) schossen die verletzungsgeplagten Leipziger auf dem Kunstrasen zum verdienten Erfolg, Meschack Elia (33.) traf für die Schweizer. In der Gruppe G wartet nun mit Titelverteidiger Manchester City am 4. Oktober (21.00 Uhr/DAZN) der dickste Brocken, zudem geht es in der Gruppe gegen Roter Stern Belgrad.
Schon nach wenigen Sekunden traf Lois Openda (1.) das Außennetz, ehe Simakan eine Ecke von David Raum ins Tor köpfte. Der quirlige Neuzugang Xavi Simons, der bereits auf drei Bundesliga-Tore kommt, stiftete in dieser Phase viel Verwirrung in der Abwehr der Schweizer. In der Folge nahm sich Leipzig etwas zurück, ließ Bern kommen und brachte den Außenseiter so zurück ins Spiel – das schöne Tor von Elia war die Folge. In der Halbzeit sagten sich die Spieler gegenseitig die Meinung und Leipzig fand zurück zu seinem Spiel. „Ich fand es gut, dass die Jungs sauer auf sich waren. Es war aber nicht mega laut“, berichtete Leipzigs Trainer Marco Rose.
Nach der Pause wurde RB dann prompt wieder aktiver, Yussuf Poulsen und Openda (48.) scheiterten aus kurzer Distanz an YB-Keeper Anthony Racioppi. Erst beim Gewaltschuss von Schlager aus dem Rückraum konnte Racioppi nichts mehr tun. Sesko machte dann alles klar für die favorisierten Gäste.
Rose war dementsprechend nicht unzufrieden. „Es war das erwartet schwierige Spiel. Hier muss man erst einmal bestehen bei der Stimmung. Nach der Führung haben wir zu sehr verwaltet, sind zu passiv geworden“, sagte er. sid