Rugby-WM: Fidschi feiert Sensationssieg

von Redaktion

Saint Etienne/Köln – Um 3.45 Uhr klingelten auf Fidschi die Wecker, Rugby lief im Fernsehen, und die leidenschaftlichen Fans wurden für ihren nächtlichen Einsatz am Ende der Nacht voll und ganz belohnt. Bei der WM schlugen die „Flying Fijis“ erstmals seit 1954 den großen Bruder Australien, ein „historischer Moment“ in der Sportwelt der kleinen Pazifikinsel.

„Es war verrückt, meine Cousins schlugen auf Blechtrommeln und große Töpfe, um den Sieg Fidschis zu feiern, die Autofahrer hupten und viele gingen nicht zur Schule oder zur Arbeit“, sagte Journalist Nacanieli Tuilevuka, der in Vanua Levu lebt. Ein Sinnbild für die Begeisterung und den Enthusiasmus, den die hierzulande wenig populäre Sportart im kleinen Inselstaat auslöst. Fast jeder zehnte Einwohner ist in einem der über 500 Vereine als Spieler registriert.

Bei den ausgelassenen Feierlichkeiten wurde nicht etwa der Turniersieg bejubelt, sondern „nur“ der Coup gegen den haushohen Favoriten Australien. „Wir haben das Spiel wie ein Finale behandelt“, sagte Josua Tuisova, der die Auszeichnung als bester Spieler der Partie erhielt. Das Endspiel ist zwar noch weit weg, das 22:15 lässt Fidschi aber zumindest vom Einzug ins Viertelfinale träumen. In den beiden verbleibenden Gruppenspielen gegen Georgien und Portugal ist „das gute Team“ nun erstmals bei diesem Turnier auch das favorisierte Team. Gute Aussichten für alle Fans.  sid

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