Der König kommt nach Hause

von Redaktion

Berlin-Marathon: Eliud Kipchoge visiert erneut Weltrekord an

Berlin – Eliud Kipchoge quälte sich. Über 200 Kilometer pro Woche rannte der Laufstar auf den Wegen rund um das kenianische Dorf Kaptagat. Nur Ugali, ein fester Maismehlbrei, und das einheimische Gemüse Managu sowie Reis und rote Bohnen standen in der Vorbereitung auf seinem Speiseplan. Und in 2500 Metern Höhe dachte Kipchoge immer an – Berlin.

„Es fühlt sich an, als würde ich nach Hause kommen“, sagte Kipchoge vor seinem Lieblingsrennen am Sonntag (09.15 Uhr/Eurosport und RBB ab 12 Uhr): „Ich kann es kaum erwarten.“ Über 45 000 Läuferinnen und Läufer werden zur Marathon-Party erwartet, aber alle Augen werden wieder einmal auf den Helden Kenias gerichtet sein.

Kann Kipchoge bei seinem sechsten Auftritt in Berlin auf der ultraschnellen Strecke zum dritten Mal Weltrekord laufen? Er sei „bereit“, sagte der 38-Jährige, „die Herausforderung anzunehmen“. Im Vorjahr hatte Kipchoge in Berlin seinen Weltrekord auf 2:01:09 Stunden gedrückt.

Kipchoge gilt als unumstrittener Herrscher über die 42,195 km – doch sein Nimbus der Unbesiegbarkeit bekam zuletzt Kratzer ab. Zuletzt in Boston im April zeigte Kipchoge Schwächen, wurde nur Sechster. Die Herausforderer wie Amos Kipruto, London-Sieger von 2022, wissen jetzt: Kipchoge ist nicht unantastbar.

Doch den Meister treibt weiter ein großes Ziel an. In Paris im nächsten Jahr will Kipchoge als erster Läufer der Geschichte zum dritten Mal Marathon-Olympiasieger werden. Damit würde Kipchoge den Äthiopier Abebe Bikila (1960 und 1964) sowie den früheren DDR-Läufer Waldemar Cierpinski (1976 und 1980) hinter sich lassen.

„Die Priorität liegt jetzt darin, sich auf die Olympischen Spiele zu konzentrieren und ein drittes Mal zu gewinnen“, sagte Kipchoge, und sein Lieblingsrennen sei „die perfekte Vorbereitung“ dafür. All die Qualen sollen nicht umsonst gewesen sein.  sid

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