„Die Mannschaft steht wieder auf!“

von Redaktion

Jacobacci nach Pleiten-Serie kämpferisch

VON JOHANNES OHR

München – Vier Niederlagen in Folge – dass diese Pleiten-Serie auch an Maurizio Jacobacci (60) nicht spurlos vorbeizugehen scheint, merkte man dem Löwen-Trainer in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel am Samstag (16.30 Uhr/MagentaSport) in Halle dann doch an.

Im Vergleich zu den Vorwochen, in denen der Schweizer mit italienischen Wurzeln im Pressestüberl im wahrsten Sinne des Wortes auch mal auf den Tisch haute, wirkte er weniger angriffslustig, sprach ruhiger und wählte seine Worte sichtlich mit Bedacht. Verständlich, denn der Druck auf Jacobacci wächst. Erstmals seit 2019 hat 1860 vier Spiele in Folge verloren, ist in der Tabelle auf Platz 16 abgerutscht. „Eine Trainerdiskussion ist nicht zielführend“, sagte Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer zwar zuletzt auf Nachfrage unserer Zeitung. Doch angesichts der „Ergebniskrise“ (O-Ton Jacobacci) werden die Fragen hinsichtlich des Trainers mit einer weiteren Pleite am Samstag in Halle sicher nicht weniger.

Ob er denn daran glaube, das Ruder noch herumreißen zu können, wurde Jacobacci dann auch gefragt – er gab sich kämpferisch. „Ja“, sagte Jacobacci, das sei das, was er denke. „Druck gehört dazu. Im Fußball und ganz allgemein. Es gibt aber andere Ausprägungen davon – im Privatleben, gesundheitlich., eigene Kinder, die vielleicht krank sind. Oder wenn man keine Arbeitsstelle hat und eine Familie ernähren muss. Das sind existenzielle Drücke. Hier? Das ist Sport, das ist Fußball – es gibt Ups und Downs“, gewährte er einen Einblick in sein Seelenleben. Man habe immer die Möglichkeit, „etwas zurechtzubiegen“. An die Mannschaft glaube er weiterhin: „Darum bin ich guten Mutes, dass wir aus der Situation herausfinden.“

Auch die Spieler selbst lassen nichts unversucht. Beim Wiesn-Besuch am Dienstag berichtete Kapitän Jesper Verlaat von einem Treffen der Mannschaft – ohne Jacobacci. „Das Verhältnis zwischen dem Team und dem Trainerstab ist sehr gut“, sagte Jacobacci: . „Ich sehe es ja im Training: Die Freude und Begeisterung ist da. Nicht falsch verstehen: Natürlich sind wir nicht zufrieden mit den Resultaten. Man darf sich aber nicht runterziehen lassen.“

Positiv: Anders als vor Ingolstadt (1:2) hat Jacobacci bei der Nominierung des Spieltagkaders wieder die Qual der Wahl. „Leider müssen wir Spieler zu Hause lassen, die es auch verdient hätten, dabei zu sein. Das tut immer weh. Das ist für mich das Schlimmste. Wir dürfen nur 20 Spieler mitnehmen.“ Darunter wird auch wieder Tim Rieder sein, der die Pleite in Ingolstadt mit seinem Blackout erst einleitete. Jacobacci: „Uns erwartet in Halle ein schwieriges Spiel. Es ist sehr wichtig, die krassen Fehler, die nicht wenige sind und die wir machen, abzustellen.“ Für die Wende – und für seine Löwen-Zukunft.

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