Barcelona – Bennet Wiegert war restlos bedient. „Mit zwölf Toren gegen Barça zu verlieren, ist ohne Worte“, sagte der Trainer des SC Magdeburg völlig niedergeschlagen. Die deftige Abreibung in Katalonien (20:32) hatte beim Titelverteidiger tiefe Spuren hinterlassen. „Wir haben unsere Grenzen gesehen“, so Wiegert und sah dabei aus, als würde ihm allein das Aussprechen dieses Satzes körperliche Schmerzen bereiten.
Während der THW Kiel durch das 35:32 (16:15) gegen den ungarischen Vizemeister Pick Szeged den zweiten Sieg feierte, ist der Magdeburger Königsklassen-Fehlstart perfekt. Der Höhenflug, der den Club im Juni sensationell bis auf Europas Handball-Thron führte, wurde spätestens mit der Vorstellung in Barcelona endgültig gestoppt. Zwei Niederlagen hintereinander – so etwas hatte es für den SCM in der gesamten zurückliegenden Champions-League-Saison nicht gegeben.
„Die Leistungsschwankungen in dieser noch jungen Saison bei dieser Mannschaft sind zu hoch“, sagte Wiegert und sprach von „zu vielen Tiefen“. Der Auftritt in Barcelona war definitiv so ein Tiefpunkt. Zuschauer, die nach dem dramatischen Vorjahres-Halbfinale beim Final Four (40:39 nach Siebenmeterwerfen für Magdeburg) eine spannende Neuauflage der damaligen Begegnung erwartet hatten, wurden bitter enttäuscht.
Der SCM, der auch in der Bundesliga schon Federn lassen musste, war gegen den Königsklassen-Rekordchampion chancenlos. Die acht eigenen Treffer in der ersten Halbzeit sind für Magdeburger Ansprüche zu wenig. „Es war eine richtig schlechte Vorstellung“, befand Wiegert, „ein schlechter Tag für uns als Team. Alle hatten mit sich selbst zu kämpfen.“
Die großen Ziele sind durch den Stotterstart freilich (noch) nicht in Gefahr, doch Wiegert ist sich der Gefahren der Situation bewusst, will eine Negativspirale verhindern. „Wir müssen die richtige Balance finden“, forderte er: „Die Frage ist nun, wie wir das schnell hinbekommen, wir müssen es hinbekommen. Wir haben keine Zeit in dieser Saison.“
Schon am Sonntag (16 Uhr/Dyn) steht das schwere Auswärtsspiel bei DHfK Leipzig auf dem Programm, für Wiegert und seine Magdeburger ein „wichtiges Spiel“. sid