Suzuka/Köln – Nein, auch Max Verstappen gelingt beileibe nicht alles. Ein Beispiel? Unter der Woche habe er „mit Max Padel-Tennis gespielt“, berichtete Red-Bull-Teamchef Christian Horner, „und Max war richtig unter Strom. Er sagte: ‘Ich will das Rennen mit 20 Sekunden Vorsprung gewinnen’“. Letztlich aber fuhr Formel-1-Dominator Verstappen beim Großen Preis von Japan „nur“ knapp 19,4 Sekunden vor Lando Norris im McLaren über den Zielstrich.
Verstappen war dieses kleine Scheitern einerlei nach seinem 48. Grand-Prix-Erfolg, dem 13. im 16. Rennen der Saison. Er hatte auch so ein Statement auf der Rennstrecke abgegeben, das jede weitere Frage erübrigte. Mit einer weiteren One-Man-Show führte der Niederländer in Suzuka sein Team zum vorzeitigen Gewinn der Konstrukteurs-WM, 177 Punkte Vorsprung auf seinen wieder mal deklassierten Teamkollegen Sergio Perez sind das größte Polster eines WM-Spitzenreiters auf den -Zweiten in der Formel-1-Geschichte.
Schon beim Sprintrennen in Katar am 7. Oktober reicht Max Emilian Verstappen Platz sechs, um aus eigener Kraft seinen dritten WM-Titel perfekt zu machen. Schlechtestes Saisonergebnis des 25-Jährigen: Rang fünf in Singapur. Jenes Rennen am 17. September nagte an Verstappen, der mit Wut im Bauch nach Suzuka reiste und es all denen zeigen wollte, die schon den Abgesang auf Red Bull angestimmt hatten. Denn: In Singapur wurde das Regelwerk verschärft, was Flügel und Unterboden betrifft. Manch einer sah einen Zusammenhang zwischen den Technischen Direktiven und dem unerwarteten Einbruch von Red Bull in dem Stadtstaat. Verstappen aber beseitigte die Zweifel auf seine Weise.
So unantastbar er im Rennwagen ist, so wenig Wert legt Verstappen auf sein Image außerhalb des RB19. Andere wägen jedes Wort ab und entscheiden sich im Zweifel für eine diplomatische Antwort. Verstappen ist das schnurz. „Ich denke nicht darüber nach, was gut für die Formel 1 ist. Das interessiert mich überhaupt nicht“, sagte er in Suzuka. sid