Mit Hightech zum Rekord

von Redaktion

MARATHON Petros schwärmt nach Gala von seinen Schuhen

Hamburg/Berlin – Amanal Petros schaut liebevoll auf seine neuen Schuhe, fast vorsichtig und bewundernd hält er sie in den Händen. Zwei Kronen postete der deutsche Marathon-König zu seinem Video bei Instagram, dazu seine neue historische Bestzeit. 2:04:58 Stunden. Deutscher Rekord.

„Ich hatte noch nie ein so gutes Gefühl“, sagte Petros über sein Rennen in Berlin. Auch dank seiner nur 138 Gramm leichten Hightech-Schuhe mit eingebauter Federung durch erlesene Materialien wie Carbon oder Energierückgewinnungs-Schaumstoffe flog der 28-Jährige förmlich vorbei an Siegessäule, Reichstag, Potsdamer Platz und hinein ins Ziel am Brandenburger Tor. Und kündigte danach auch mit Blick auf Olympia in Paris im nächsten Jahr an: „Ich habe sehr viel vor“.

Und mit diesen 500 Euro teuren Schuhen an den Füßen ist Petros durchaus noch viel zuzutrauen, mit eisernem Willen hat er sich in die erweiterte Weltklasse gearbeitet. Vier Monate dauerte die Vorbereitung in 2500 Metern Höhe in Kenia, nur „Training, Schlafen und Essen“ stand auf dem Programm. All die Qualen waren nicht umsonst. „Dieses Rennen war etwas ganz Besonderes“, sagte Petros, der nun der viertschnellste Europäer der Geschichte über die 42,195 km ist – und damit sogar vor dem britischen Lauf-Superstar Mo Farah liegt.

Es ist das nächste Kapitel in der erstaunlichen Lebensgeschichte von Petros, dessen Vater ermordet wurde, als er zwei Jahre alt war. Der mit der Mutter und zwei Schwestern von Eritrea nach Äthiopien flüchtete, als 16-Jähriger nach Deutschland kam und beim Laufen Trost fand.  sid

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