München – Arjen Robben (39) und Franck Ribéry (40). Thomas Müller (34) und Robert Lewandowski (35/aktuell FC Barcelona). In der jüngsten Bayern-Historie verzauberten Traum-Duos die Anhänger des deutschen Rekordmeisters. Nach „Robbery“ und „Müllandowski“ sorgen wieder zwei Offensiv-Stars für ein fußballerisches Halleluja: Leroy Sané (27) und Harry Kane (30). In sieben Pflichtspielen erzielte der deutsche Angreifer fünf Tore, der neue Superstürmer traf acht Mal und bereitete vier Treffer vor – drei davon für Sané. Heute (20.45 Uhr/ZDF und Sky wollen „Kané“ im DFB-Pokal auch Drittligist Preußen Münster einschenken.
„Sie harmonieren auf jeden Fall. Es hilft auch, dass Leroy fließend Englisch spricht, fast wie eine zweite Muttersprache. Auch in der Kommunikation ist es sehr einfach“, erklärte Trainer Thomas Tuchel (50). Kane mache als Persönlichkeit Spieler um sich herum durch seine „Präsenz und seine Art zu spielen“ besser. Und Sané sei „konstant sehr gut drauf, hat eine gute Körpersprache und ein ganz gutes Mindset aktuell“. Tuchel: „Es ist eine gute Kombination. Nicht nur die beiden, aber die beiden im Moment sehr offensichtlich.“
2020 wechselte Sané für 49 Millionen Euro Ablöse von Manchester City zum FC Bayern. Immer wieder ließ er seine überragenden fußballerischen Qualitäten aufblitzen. Immer wieder hatte er aber auch mit schwierigen Phasen zu kämpfen. Teilweise wurde er sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen. In dieser Saison liegen ihm die Münchner Anhänger aber zu Füßen. Weil er auch defensiv arbeitet und bis dato konstant gut spielt. „Wenn ich Leroy Sané seit Wochen anschaue, dann lacht einem das Herz im Leibe“, schwärmte Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) vom schnellen DFB-Star am Rande des traditionellen Wiesn-Besuchs am Sonntag. Dass Sané konstant abliefert, hängt auch mit Kane zusammen. Wie unsere Zeitung erfuhr, schätzt der Deutsche das blinde Spielverständnis mit dem englischen Nationalmannschaftskapitän, vor allem die Doppelpässe, bei denen der Engländer ihn auf die Reise schickt. Sané kann so endlich den schnellen Offensiv-Fußball spielen, den er aus City kennt. Und Kane hat nach seinem Wechsel von Tottenham nach München sofort wieder einen kongenialen Partner im Angriff, wie jahrelang bei den Spurs mit dem Südkoreaner Heung-min Son (31).
„Jetzt ist Sané wirklich angekommen. Bei ihm merkt man es extrem an seiner Körpersprache. Wenn man sich Bilder aus dem vergangenen Jahr vor Augen führt, wo die Körpersprache schlecht war – das hat sich geändert“, lobte Bayern-Legende Stefan Effenberg (55) bei Sport1. „Sané profitiert von Kane. Aber auch Thomas Tuchel trägt einen großen Teil dazu bei, weil er ihm das Vertrauen gibt und ihn immer wieder aufstellt.“
Vermutlich auch gegen Münster. Den Drittliga-15. will Tuchel nicht unterschätzen. „Wir wollen dominant sein, keine Konter zulassen und unsere individuelle Qualität nutzen, um Tore zu schießen“, so der Trainer, der „nicht so viel rotieren“ will. „Wir wollen ins Finale und dazu müssen wir Schritt für Schritt die Spiele gewinnen.“
Im Pokal war das den Münchnern zuletzt nicht mehr in gewohnter Art und Weise gelungen. Seit nun drei Spielzeiten wartet der Rekordpokalsieger auf eine Finalteilnahme, so lange wie seit 25 Jahren nicht.