Solides Debüt von Peretz

von Redaktion

Tuchel lobt Ersatztorwart: „Schwer, gegen ihn zu treffen“

Münster – Anders als Sascha Hildmann hatte Thomas Tuchel sich schon am Montag festgelegt. Während die Münchner Leihgabe Johannes Schenk also auch am Tag des Pokal-Duells zwischen Preußen Münster und dem FC Bayern zittern musste, hatte Daniel Peretz die Reise von Oberpfaffenhofen in den Norden am Dienstagmittag schon in der Gewissheit antreten können, am Abend auf dem Feld zu stehen. 60 Tage nach seiner offiziellen Vorstellung sollte der 23 Jahre alte Keeper also zu seinem Debüt im Kasten des deutschen Rekordmeisters kommen.

„Er ist ein sehr aufgeräumter Junge, sehr positiv. Er hat eine tolle Energie, ist überhaupt nicht verstellt. Er ist sehr bescheiden, aber nicht zu schüchtern“, lobte Tuchel kurz vor dem Anpfiff bei Sky und gab schon eine Warnung in Richtung Preußen ab: „Es ist sehr schwer, Tore gegen ihn zu erzielen.“ In Münster fiel Peretz vor allem wegen seiner Spielkleidung in pink und lila auf. Und er war auch nicht beschäftigungslos. Nach 17 Minuten verhinderte er den schnellen Ausgleich, auch danach war er immer wieder zur Stelle und wirkte zunehmend sicherer.

So wäre es womöglich auch anderen Ersatzkeepern gegangen, nur gab es in der jüngeren Bayern-Geschichte nicht viele, die in den Genuss von in anderen europäischen Topligen üblichen Einsätzen in Pokalwettbewerben gekommen sind. Das allerdings lag in erster Linie daran, dass Manuel Neuer seit seinem Wechsel im Jahr 2012 immer spielen wollte. Weder Pepe Reina noch Alexander Nübel waren die Pokal-Minuten vergönnt, die Tuchel Peretz nun ganz bewusst geben wollte. Zum einen, weil der aus Tel Aviv verpflichtete 1.90-Meter-Mann sich einen Einsatz „verdient“ habe, zum anderen weil Tuchel diesen Usus aus seiner Zeit in Frankreich und England kennt – und in der Bundesliga fortführen will.

„Der Trainer ist sehr warmherzig und behandelt die Spieler wie Söhne“, hatte der Israeli schon kurz nach seiner Verpflichtung gesagt. Seitdem gibt er Gas. Seine Akribie auf dem Platz kommt genauso gut an wie seine sympathische Art daneben.

Sah man auch beim Wiesn-Besuch am Sonntag. Peretz trug die Lederhose, als sei sie angegossen. HANNA RAIF

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