„Das schadet ganz klar der Marke 1860“

von Redaktion

Bei den Löwen geht es mal nicht nur um den Fußball – Rechtliche Schritte gegen Fanblog

VON JOHANNES OHR

München – In Halle mit 2:0 gewonnen, die Pleitenserie mit vier Niederlagen in Folge gestoppt und mit dem formstarken Julian Guttau (23) ein Neuzugang im Aufwind. Vor dem Wiesn-Heimspiel am Samstag (14 Uhr/MagentaSport) gegen den SC Verl könnte die Welt beim TSV 1860 eigentlich wieder etwas rosiger aussehen als zuletzt – wären da nicht die Diskussionen rund um ein „unwürdiges Transfergebaren“, die ein Fanblog den Löwen vorwirft.

Denn bevor es am Freitagmittag auf der Pressekonferenz um das Sportliche ging, wurde es an der Grünwalder Straße 114 politisch. Neben Trainer Maurizio Jacobacci hatte auf dem Podium des Pressestüberls auch Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer Platz genommen, um zu den Vorwürfen noch einmal Stellung zu beziehen. „Normalerweise sollte der große Fokus auf dem Sport, auf dem Fußball liegen“, entschuldigte sich Pfeifer schon fast für seine Anwesenheit. Er wolle aber die Gelegenheit nutzen, „um ein Thema aufzugreifen, das uns seit letzten Mittwoch ein bisschen bewegt und beschäftigt hat, und Sie auf den aktuellen Stand zu bringen.“

Also: Sechzig habe die Situation sehr ernst genommen und das Thema intern aufgearbeitet. Das Ergebnis? „Die Vorwürfe, die da gezeichnet worden sind, weisen wir hart von uns“, sagte Pfeifer und gab gleichzeitig bekannt, das Thema auf die „rechtliche Ebene“ gebracht zu haben. Pfeifer weiter: „Aktuell ist ein Prozess in Gang gebracht. Es ist uns extrem wichtig, das saubere Bild von 1860 München und der KGaA zu wahren.“

Auch Jacobacci wehrte sich gegen die Vorwürfe: „Wer unschuldige Menschen beschmutzt oder Behauptungen aufstellt, muss Beweise liefern“, forderte der Schweizer mit italienischen Wurzeln. Wer das nicht könne, schade 1860 München. „Noch einmal: Wir haben im Sinne von 1860 gearbeitet und gehandelt. Das, was uns hier zwischen den Zeilen vorgeworfen wird, ist unrecht und gelogen. Das haben wir und 1860 nicht verdient. Schaden tut es natürlich auch dem Team, und ganz klar der Marke 1860 München.“

Zum Sportlichen: Gegen Verl wollen die Löwen den zweiten Sieg in Folge einfahren und endgültig die Wende schaffen. Ein Dreier gebe einen enormen Schub für die Englische Woche (am Dienstag geht’s für die Löwen nach Ulm, Anm. d. Red.), unterstrich Jacobacci die Bedeutung der Partie.

Verl dümpelt mit sieben Punkten aktuell zwar nur auf Tabellenplatz 16 vor sich hin, ist aber dennoch nicht zu unterschätzen. Mit 13 Treffern stellen die Ostwestfalen gemeinsam mit dem FC Ingolstadt den besten Angriff der Liga.

„Es ist eine spielstarke Mannschaft, die im Spiel ein kleines Tiki-Taka aufzieht. Dem gilt es entgegenzuwirken, um sie nicht in einen Rausch kommen zu lassen“, warnte Jacobacci. Wichtig sei deshalb vor allem, mit Mentalität gegen den Ball zu arbeiten. Vorne soll Stürmer Joel Zwarts in Szene gesetzt werden. „Im Aufbauspiel müssen wir präzise sein und ihn mit Flanken füttern“, sagte Jacobacci. „Er muss sich aber auch selbst ins Spiel bringen wollen, sich auch mal nach hinten absetzen.“

Positive Nachricht für die Löwen: Albion Vrenezi ist nach seiner Schulterverletzung wieder fit. Der Einsatz von Rechtsaußen Morris Schröter wackelt dagegen. Coach Jacobacci: „Es ist immer noch die kleine Blessur, die er vor dem Spiel gegen Ingolstadt hatte. Wir wollen bei ihm kein Risiko eingehen.“ Verzichten müssen die Löwen auf Linksverteidiger Phillipp Steinhart (krank) und Manfred Starke, der nach seiner Roten Karte in Halle für drei Spiele gesperrt wurde.

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